Ich weiß, du willst nicht mehr diskutieren, aber das will ich trotzdem noch hier lassen, für andere Leute, die sich das noch so durchlesen:
(24.10.2012, 14:28)Nerymon schrieb: [ -> ] (24.10.2012, 14:19)phistoh schrieb: [ -> ]Ach, vlt sollten wir wirklich alle Serienmörder o.ä. töten. Aber warum da stoppen? Die sonstigen Insassen einer psychiatrischen Anstalt sind auch kein "brauchbares Menschenmaterial". Die kann man gleich mitumbringen. Körperlich behinderte natürlich auch, die schaden ja mit ihren nicht perfekten Genen der Gesellschaft. Ach und natürlich auch kranke Kinder. Aus denen wird ja eh nichts. Oh, und natürlich Juden, die vergiften ja Brunnen.
Ich rede nur von Menschen, die in vollem geistigen Zustand andere Menschen umbringen, vergewaltigen oder sonst was. Ihr seid Diejenigen, die meinten Mörder sind geistig krank und gehören "sowas von nicht gequält".
Menschen die Morden sind aber nicht in vollem geistigen Zustand. Das ist ja der Punkt. Du bist ein Mensch, der bei vollem Bewusstsein ist, darum würdest du auch nicht irgendeinen anderen Menschen töten. Das könntest du gar nicht. (Und ja, in der Vorstellung geht es vlt - aber die Vorstellung ist weit weg von der Realität.)
Fakt ist: Mörder sind Triebtäter. Die können (leider) nicht rational über ihre Taten urteilen. Wenn jetzt z.B. auf Steuerhinterziehung Todesstrafe steht, dann würden die Fälle der Steuerhinterziehung mit Sicherheit zurückgehen, weil die meisten Leute, die das machen sich denken würden: "Oh, ne. Wenn ich erwischt werde, tötet man mich, das Risiko will ich nicht eingehen."
Bei einem Mörder ist das nicht der Fall, der denkt sich nicht: "Oh, wenn ich nur zwei Jahre ins Gefängnis muss, dann bring ich sie um, aber für vier Jahre? Ne, das ist zu viel." Sein Verstand sagt eher: "MACH ES EINFACH!" ohne wenn und aber.
Oh, ein weiteres Argument gegen Todesstrafe: Was hätte man davon? Das Verbrechen ist geschehen, Todesstrafe macht es nicht rückgängig. Das einzige, was man davon hätte, ist, dass der Mörder in Zukunft keine Leute mehr umbringt. Man tötet also einen Menschen, nur um zu verhindern, dass er eventuell mal wieder jemanden tötet. Das wichtige hier ist
eventuell. Viele Vergewaltiger wurden als Kind selbst vergewaltigt. Also besteht bei einem Opfer einer Vergewaltigung die Möglichkeit, dass es später irgendwann mal selbst jemanden vergewaltigt. Wäre die gleiche Sitatuation, aber hier würde mir jeder Recht geben, dass es völlig absurd wäre, das Opfer zu töten.
Außerdem ist die Rückfallquote bei Sexualstrafen recht gering. Auf jeden Fall viel geringer als bei anderen Straftaten (gibt es offizielle Statistiken vom Bundeskriminalamt zu). Jugendliche Straftäter haben die höchste Rückfallquote. Wenn also ein jugendlicher mal einen Ladendiebstahl begeht, ist die Chance, dass er es wieder tut recht hoch. Also müsste man eher solche Leute für "ewig" aus dem Verkehr ziehen. Auch absurd.
Nächster Punkt: Todesstrafe ist teurer als Gefängnis. Gibts Statistiken aus den USA zu.
Weiterer Punkt (wurde schonmal erwähnt): In den USA gibt es Todesstrafe, dennoch ist ihre Kriminalitätsrate höher als unsere.
Noch ein Punkt: Was ist, wenn man mal zu Unrecht einen tötet? Aus dem Gefängnis kann man einen unschuldig Inhaftierten entlassen. Ins Leben zurückrufen nicht. "better that ten guilty persons escape than that one innocent suffer" -William Blackstone (~1760)
Und mein letzter Punkt: Wenn das Eis mal gebrochen ist, darüber zu urteilen, wer Menschenrechte entzogen bekommt, dann wird das Spielchen auch weiter getrieben. Und irgendwann ist es so weit, dass einfach jeder "politische Gegner" seine Todesstrafe erhält und das moralisch "richtig", weil die Regierung ja das Recht hat, Menschenrechte zu entziehen. Und wenn man einen Nicht-Mensch tötet ist es ja kein Mord.