Raupyboard

Normale Version: [NF] Kapitel 1 - Bloodlines
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Leicht zuckte Mio zusammen, anscheinend aus dem Grund, dass sie sich in ihren heimlichen Gedankengängen ertappt fühlte. Mit schiefem Lächeln sah sie einen imaginären Punkt in der Luft an und überlegte, wie sie ihre Sorgen formulieren sollte, ohne, dass sie nicht zu pessimistisch wirkte.
,,Nunja... ich traue den Mitgliedern von Serenade nicht über den Weg. Das ist schon lange so, und wird auch immer so bleiben. Ich befürchte jedes Mal, wenn wir mit ihnen eine Auseinandersetzung haben, dass irgendetwas Schlimmes passiert", äußerte sie ihre Meinung zaghaft, doch bestimmt. Sie traute es sich nicht, in der Öffentlichkeit über Serenade herzuziehen. Man wusste nie, wo sich einer der Mitglieder befand und beiläufig ihre Kommentare aufschnappen könnte.
Mittlerweile waren die zwei Mädchen bis zu einer Kreuzung angelangt, die sie jedoch ohne Umschweife überquerten und sich nun auf der Seite des Krankenhauses befanden. Sie hatten noch knappe dreiviertel des Weges vor sich, sodass sie sich bei ihrer Konversation noch Zeit lassen konnten.
Dreamer, die schon wieder leicht in ihre Träumereien verfallen war, blickte etwas skeptisch bei dem Vorschlag sich durch die Gegend zu fragen. Nach ein paar Blicken in jeden einzelne Richtung schüttelte sie den Kopf. "Wenn hier um 9 wirklich irgendwas in die Luft fliegt, wie die Zeichnung es sagt, dann sollten wir wohl ehr eine Bombenwarnung ausgeben lassen", brachte sie in das Gespräch ein, selbst wenn sie bezweifelte dass irgendein Angestellter ihnen glauben würde. "Uhm, der Magnet auf der Zeichnung war aktiv, vielleicht steht es für eine Strecke, die gerade in Benutzung ist. Wo kommt der 9 Uhr Zug an?" Sie selbst gab nicht viel darum wie genau die Entführer Voodoo in den Zug bekommen haben sollten. Momentan waren ihre Augen auf einen Punkt in der Nähe von "Cheffchen" gerrichtet und ihre Gedanken währendessen bei der Rettung von ihrer Freundin.
"Ich denke das wir einfach keine Wahl haben und Auseinandersetzungen fast Normal sind. Mich hat die Zeit wahrscheinlich schont abgestumpft." antwortete sie auf Mio.
Discordia war auf dem Weg durch die engen Gassen die sie schon so gut genug kannte um sich auszumalen wie es wäre den falschen Weg zu nehmen und wie man dann doch wieder zum selben Ziel kommen kann. Der ganze Komplex wirkt groß und überfüllt, aber der erste Gedankliche Satz der fällt wäre: "Groß, aber nicht groß genug". Natürlich kannste sie nicht jeden Ort, aber wer musste das schon? Die stickige Luft war an jedem Ort gleich, die Menschen waren größtenteils Fremde. Dieses "Über Alles Nachdenken" war eher eine Last als eine sinnvolle Beschäftigung für das Mädchen also kurbelte sie schnell das Gespräch an indem sie fragte: "Wie lange ist es jetzt schon eigentlich her das wir losgegangen sind?" Natürlich war dies belanglos aber es war immerhin ein Gesprächsgrundstein.
Ari wirkte keineswegs enttäuscht, dass ihre Idee nicht auf Zustimmung traf. Aufmerksam lauschte sie Cube und Dreamer, die selbst auch Vorschläge darbrachten.
Gordon mischte sich wieder ein. „Wir sollten nichts unversucht lassen. Ich bezweifle zwar auch, dass sie noch da ist, aber vielleicht hat sie jemand gesehen. Wer weiß.“
Man sah ihm an, dass seine Ruhe erzwungen war. Voodoo hätte es sofort gemerkt; sie merkte immer, wenn jemand seine Gefühle verbarg.
Dabei war gerade sie immer diejenige gewesen, die ihren Gemütszustand am besten kaschieren konnte. Es war schwer gewesen, aus ihr schlau zu werden. Es gab selten Momente, wo sie nicht ein fröhliches Gesicht gemacht hatte, und Sorgen schien sie nie gekannt zu haben.
Wieso verschwand sie einfach? Und was zur Hölle wollten diese Kidnapper mit ihr anfangen?
„Und was, wenn sie keiner gesehen hat? Dann sind wir wieder bei Null.“, moserte Gatou und funkelte sowohl Cube als auch Gordon böse an, als ob sie Voodoos Verschwinden zu verschulden hätten. Gordon seufzte schwer; wieder musterte er jede einzelne Person aus ihrer Gang. „Wir können nicht einfach warten und Däumchen drehen, bis es 9 Uhr ist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Voodoo gar nicht erst am Bahnhof war.“ Hatte ihr Verschwinden eigentlich wirklich was mit dem Mord zuvor zu tun? Es wirkte am Wahrscheinlichsten, aber die schwarzen Gestalten waren doch in eine völlig andere Richtung geflohen als die Rotten Lizards. Wenn sie wirklich was damit zu tun hatten, dann musste es mehr von ihnen geben. Und sie könnten überall sein…
Rasch wiederholte Gordon seinen Gedankengang dem Rest. „…und wenn es eine Art Organisation ist, könnte es doch durchaus sein, dass sie nicht nur daran beteiligt waren, Voodoo zu entführen und diesen Kerl umzubringen. Mich würde nur interessieren, was sie damit erreichen wollen.“
(OT: Diesen Gedankengang könnte man schon fast mit den weit hergeholten Hirnfights zwischen L und Light vergleichen 8D)
Aus der groben Masse, die unweit von der versammelten Gruppe hin- und hereilte, lösten sich zwei Gestalten. Zu erkennen waren zwei junge Männer ungefähr in Dreamers oder Jeals Alter. Während der eine den anderen stütze, taumelte letzterer halbtot über der Schulter seines Begleiters hängend über die Straße. Er war mehr als bleich, sein Blick war leer, er wirkte fast wie tot. Sein Helfer wirkte äußerst angespannt und warf den Rotten Lizards-Mitgliedern einen kurzen, entnervten Blick zu, ehe er seinen Kumpel geradewegs in Richtung Krankenhaus weiterschleppte. Der Eingang der Einrichtung befand sich direkt gegenüber dem nördlichen Zugang zum Magnetbahnhof.
Gordon hatte nicht viel für diese Szene übrig. In letzter Zeit sah man häufiger armselige Gestalten, die an lebende Tote erinnerten. Seiner Meinung nach waren sie nur noch reif für den Sarg.
Viel mehr sollten sie sich jetzt darauf konzentrieren, Voodoo zu finden. „Lasst sie ausrufen, und dann teilen wir uns besser auf. Ich hab das Gefühl, wir könnten noch etwas mehr Informationen über diese Leute in Erfahrung bringen. – Und wir sollten nach Mio und Discordia sehen. Ich hab lange nichts mehr von ihnen gehört, hoffentlich geht es ihnen gut.“
Jeal lauschte stumm den Vorschlägen und Gesprächen der anderen. In der Zwischenzeit zog sie erneut die Skizze mit Voodoo und der Bombe hervor, welche immernoch in ihrem Besitz war. Sie wollte sehen, ob sie irgentetwas übersahen.
Eien Zeitbombe auf neun Uhr. Ein Magnet in Voodoos Händen. Mehr nicht. War der Magnet überhaupt ein Hinweis auf den Magnetbahnhof, war die Uhrzeit, die auf der Bombe abgebidlet war die tatsächliche Zeit der Detonation?

Aus ihren Augenwinkeln beobachtete sie die zwei Gestalten, die sich zum Krankenhaus schleppten.
Könnte Voodoo sich im Krankenhaus befinden?
Diese kurze Annahme hatte sie nachdenklich ausgesprochen. Sie hatte keine großen Hintergründe, um diese Annahme zu begründen. Könnte die Skizze uns in die Irre führen... Will man uns mit ihr helfen oder uns in eine Falle locken? Es ist alles so kompliziert.
Alles, das das Mädchen sagte war an niemanden gerichtet. Sie sprach mit sich selbst, doch laut genug, dass es jeder der Anwesenden verstehen konnte.
Hektisch wartete Cube nur darauf, irgend eine Idee oder eine positive Rückmeldung zu ihrem Vorschlag zu erhalten, unruhig rutschte sie auf ihrem Platz vorwärts und zurück. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr und sie wollte nicht untätig herumstehen. Ihre Blicke waren vollständig auf ihre Gruppe gerichtet, so bemerkte sie auch die beiden nicht allzu auffälligen Jungen keineswegs.
Schließlich war es soweit, nur ein einziger Satz von Gordon reichte, um sie im Eiltempo losdüsen zu lassen. An der Information im Erdgeschoss konnte man ihr sicherlich weiterhelfen und eine Beschreibung von Voodoo ausrufen lassen.
Zielstrebig steuerte sie den Eingangsbereich des Bahnhofes an, an dem sich eine große Menschenmenge zusammenballte und diesen so gut es ging verstopfte, was sie in ihrem Tempo aber keineswegs zügelte. Wer nicht rechtzeitig auswich wurde von der Wucht ihrer Geschwindigkeit oder einem "ausgerutschtem" Ellbogen getroffen, nicht die feine englische Art, aber manchmal musste man eben grob werden, wenn es die anderen nicht anders verstanden.
OT: Solange Gani in Polen ist, werd ich ihren Part übernehmen, also nicht wundern, wenn ich plötzlich für Gordon poste oo/)


Auch wenn Jeals Worte niemanden ansprachen sollten und eher als lautes Denken einzuordnen waren, regten sie Gordon an, erneut nachzudenken. Wenn die Skizze eine Irreführung war, vergeudeten sie wertvolle Zeit bei der Suche nach Voodoo. Selbst das Ausrufen würde nichts bringen. Sie konnte überall sein. Wenn sie erst gar nicht hier gewesen war, konnte sie keiner gesehen haben. Folglich war das Erhoffen von Sichtungen und Informationen vollkommen nutzlos. Da Cube bereits auf dem Weg war, mussten sie sich aufteilen, wenn sie nun zum Krankenhaus gehen wollten. Immerhin musste hier jemand die Stellung halten und mögliche Hinweise entgegen nehmen. Doch wer garantierte ihnen, dass so nicht noch mehr von ihren Kameraden verschwanden? Die Entführer könnten auf solche Chancen nur warten. Vielleicht hatten sie sich schon Mio und Discordia geschnappt. Wer wusste das schon. Es gab genug Möglichkeiten. Besonders, wenn es nur ein einzelner Mensch war.
Gordons Möglichkeiten des weiteren Verfahrens waren groß. Er konnte Cube zurückpfeifen und geschlossen zum Krankenhaus gehen. Oder er ging das Risiko einer weiteren Entführung ein und trennte die Gruppe erneut. Fakt war, dass er eine Entscheidung treffen musste.
Ein schweres Seufzen folgte.
,,Einen Versuch ist das Krankenhaus wert. Mich lässt das Gefühl nicht los, dass man uns mit diesem Fetzen verarscht", grummelte Gordon schließlich in seinen imaginären Bart hinein. Er wollte keinesfalls das Risiko eingehen, dass noch jemand entführt wurde. Auch, wenn er es nicht gerne tat, musste er Cube wohl oder übel zurückpfeifen.

,,Ich denke, 5 bis 10 Minuten dürften es schon her sein, als wir losgelaufen sind. In diesem ganzen Wirrwarr fehlt mir das Zeitgefühl... leider", antwortete das Mädchen verlegen. Ein Blick auf ihre Uhr konnte sie sich nicht leisten, es sei denn, sie wollte alles fallen lassen. Eigentlich störte sie es gar nicht, dass sie sich so viel Zeit dabei ließen, zu ihren HQ zurückzulaufen. Es war in gewisser angenehm, etwas Zeit für sich zu haben, seinen Gedankengängen nachzugehen und die Umgebung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die beiden Damen liefen nun an der östlichen Seite des Krankenhauses in Richtung entlang. Sie konnten sich nur ansatzweise erdenken, was ihre Freunde am Magnetbahnhof gerade durchmachen mussten.
Als Jeal das Wort "Krankenhaus" aus Gordons Mund vernahm, wurde sie umso aufmerksamer, da es sich hierbei schließlich um eine ihrer Ideen handelte.
Sie verschränkte ihre Arme und lauschte der kurzen Ansprache still.
Ihr Gesichtsausdruck war kühl, ihre grünen Augen bedrohlich, doch wer sie kannte wusste, dass sie nur voll und ganz bei der Sache war - und das ihr die Situation, die sich hier gerade abspielte nicht gefiel.
Wenn wir alle dort nachsehen ist es jedoch genauso kontraproduktiv wie die Suche, die wir hier veranstaltet haben. bemerkte sie udn warf einen Seitenblick auf das Krankenhaus. Wenn es nach mir geht, halte ich es für besser, wenn Cube Voodoo trotzdem ausrufen lässt. Die Chancen sie so ausfindig zu machen sind nicht kleiner als sie in einem Krankenhaus zu finden, für welches wir keinerlei Hinweise haben außer einen kleinen Gedanken den ich hatte. Se löste ihre verschränkten Arme und ballte ihre Hände zu Fäusten.
Das wichtigste ist, das wir sie schnell finden. schloss sie mit Nachdruck.
Die Situation spannte sich an und so fand auch Dreamer keine Zeit mehr zu träumen. Sobald Voodoo wieder auftauchen würde hätte sie noch genug Zeit dazu. Selbst Jeal, welche Alexis durch ihr niedliches Verhalte den Drang gab diese zu umarmen. Nebenbei war sich das Mädchen sicher nicht mehr ihren Mund öffnen zu können ohne "WIe niedlich!" zu schreien. Stattdessen lenkte sie sich durch Umschauen in der Umgebung ab. Leider war sie sich sicher, dass egal wie lange sie auch Ausschau hielt, Voodoo nicht einfach winkend aus der Menge gerannt kommen würde. Um sich zu beruhigen streichelte Dreamer schließlich doch Jeals Kopf, ob es ihr nun gefiel oder nicht.
Cube hatte sich schon durch eine beachtliche Menge an Menschen hindurchgezwängt, am Liebsten wäre es ihr gewesen, mit Eiltempo durch die Massen zu düsen und keine Rücksicht auf irgendwen zu nehmen, doch wäre so nur allezu schnell ein Unfall passiert und ein verletztes Mitglied konnten die Rotten Lizards am Allerwenigsten gebrauchen, geschweige denn eine Klage wegen Körperverletzung. Doch der Rückpfiff Gordons lies sie auf der Stelle umdrehen und zur Gruppe zurückkehren, der Rückweg war genausomindestens beschwerlich wie der, den sie vorhin zurückgelegt hatte, auch wenn Cube weniger Enthusiasmus antrieb.
"Hat sich der werte Kunde doch anders entschieden?", murmelte das Mädchen sichtlich genervt, als sie wieder bei der kleinen Gruppe ankam.Mit verschränkten Armen wartete sie auf eine Erklärung des Chefs, was der Unfug sollte. War ihm doch ein Blitzeinfall gekommen, der die ganzen bisher geschmiedeten Pläne über den Haufen warf oder hackte sich seine Spontanität derzeit in sein Hirn und seine Entscheidungen ein?
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