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[TC2] Blutlinie
Beitrag: #1
vom - [TC2] Blutlinie
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~Blaues Blut~

Der Mensch hat inzwischen etliche Male in die Natur eingegriffen und künstliche Wesen erschaffen oder Klone. Außerdem ist eine Geburt für eine Krankenschwester, die schon Jahre arbeitet, keine Besonderheit mehr. Doch dieser Abend war es etwas anderes für Schwester Marissa und den anderen. Sie hatten gerade vom Chefarzt die Nachricht erhalten, dass Takahashi-Sama sich im Krankenhaus befindet. Eine Kirin-Geburt stand bevor!
Immerhin, jeder in der Umgebung kannte diese Namen. Die meisten dieser Rasse verstanden was es heißt, schnell berühmt zu werden und sich einen Namen zu machen. Und nun war Takahashi-Sama hier? Marissa konnte es kaum glauben. Routinemäßig, aber doch mit leichter Anspannung, sauste sie von einem Zimmer zum nächsten, um alles Notwendige zusammen zu suchen. Sie durfte bei der Geburt assistieren, welch unglaubliches Glück! Und trotzdem waren auch alle anderen Schwestern in hellster Aufregung, denn sie wussten was sie erwartete.
***

Und dann war es auch so weit. In dem speziellen Krankenzimmer stand in der Mitte ein Bett und links daneben ein Tisch. Die Neugeborenen lagen schreiend auf eben diesem und wurden von einem Arzt untersucht. Die im Bett liegende Mutter atmete schwer. Marissas Blick blieb aber immer auf den zwei Babys hängen - sie waren so verschieden. Der Junge sah aus wie jedes andere Kind. Doch das Mädchen war definitiv eine Kirin. Ein weißlicher Schimmer überzog die Haut und hüllte sie ein, wie in eine schützende Blase. Auch einen kleinen Ansatz des blauen Horns - das Zeichen für 'reines' Blut - war schon zu erkennen.
„Ich will das Mädchen sehen.“ Die Krankenschwester zuckte kurz zusammen, als sie von Takahashi-Sama direkt angesprochen wurde. Doch schnell fand sie wieder in ihre Rolle, nahm die Geschwister vom Untersuchungstisch und brachte sie zum Bett der Mutter. Die junge Ärztin hielt die Neugeborenen der Mutter hin. Doch diese nahm nur das Mädchen auf den Arm und schaute sie stolz an. „Hallo Saki...“

Etwas verwirrt schaute die junge Krankenschwester auf den Jungen hinab, der noch auf ihrem Arm lag und nach seiner Mutter schrie. Doch bevor sie etwas zu Takahashi-Sama sagen konnte wurde sie an der Schulter gepackt und aus dem Raum gezogen, samt Jungen. Die anderen Krankenschwestern, die Neugierig die Neugeborene betrachtet hatten schauten Marissa und dem Chefarzt, der sie raus gezogen hatte, erstaunt nach. Keine traute sich ihnen nachzugehen, sie hörten nur mehr den einen Satz. „Aber.. es ist doch ihr Kind..?“
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2011, 13:53 von Mähikel. )
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Beitrag: #2
vom - RE: [TC2] Blutlinie
~Rosa Blut~


- 7 Jahre später -


6:00 - Schlafzimmer

„Lady Saki, bitte wachen sie auf. Das Frühstück ist angerichtet.“ Die Stimme kam aus einem kleinen Lautsprecher neben dem Bett. Dass in diesem ein Mädchen schlief wusste man schon nur, wenn man den Raum betrachtete. Die fast völlig in rosa gehaltene Einrichtung erinnerte ein bisschen an das Gemach einer Märchenprinzessin. Einige Momente blieb es ruhig im Zimmer bis vier Pfoten auf das Bett sprangen. Der dazugehörige Besitzer, Yasu, leckte einmal über die Finger, die unter dem Bett hervorlugten und fing an zu schnurren. „Saki wach auf...“ Ein genervtes grummeln ertönte unter der Decke, die sogleich noch weiter über den Kopf der Kirin gezogen wurde. Nur, um einen Moment später wütend vom Bett gekickt zu werden. Die Katze kroch betrübt zur Seite, sprang vom Bett und schaute dem Mädchen zu, wie sie sich lustlos umzog. Das Mädchen war eigentlich gar nicht auf ihn sauer, dass wusste er. Aber diese Stimmung verschlechterte sich, Tag für Tag...

6:11 - Speisesaal
„Du bist spät.“ Ohne Saki auch nur einen Blick zuzuwerfen streichte Takahashi langsam ein wenig Butter auf ihr Weißbrot. Langsam ging das Mädchen die Treppe hinab in den Speisesaal. Die Haare bedeckten ihre Augen und man konnte nur schwer erkennen was sie dachte. In dem Raum befand sich ein übertrieben großer Tisch an dem nur ihre Mutter saß. Jeder Platz war gedeckt, obwohl niemand kommen würde. Saki setze sich wie jeden Morgen an ihren Platz und nahm sich ein Brot mit Marmelade. „Beeile dich, um halb beginnt dein Fechttraining. Nächste Woche steht ein Turnier aus und du musst die Familien Ehre wahren.“ Die junge Kirin wollte schon seufzen, bis sie ein leichtes stechen in der Nähe ihres Herzen bemerkte. Also ertrug sie den Tag ohne Widerspruch.

6:15 - Fechttraining
Wie ich es hasse... Und wie soll man sich in echt mit so einen dummen dünnen Zahnstocher wehren können? Wie soll mich mein Märchenprinz vor dem Drachen retten und auf sein Schloss mitnehmen?!

8:15 - Geschichtsunterricht
Schnarch...

10:00 - Besuch
Der wohl langweiligste Punkt heute. Schon wieder ist diese komische Frau hier.. Ist sie wirklich mit uns verwandt? Ich wollte heute fragen wer sie ist bis mich wieder innerlich diese roten leuchtenden Augen ermahnt hatten.. ,Wenn Besuch hier ist, halt den Mund bis du gefragt bist.'
Aber wie üblich wurden nur Fragen nach Schulischen Leistungen gestellt...


12:00 - Mittagessen
Heute gab es Hummer. Ich habe gelesen dass es eigentlich überhaupt nicht mehr möglich ist einen Hummer zu bekommen. Aber besser ich denke gar nicht darüber nach woher der ist.

19:45 - Bettruhe

...
„Yasu? Ich will mal was anderes machen." Die Kirin saß auf ihren Bett und streichelte die Katze. Ihre Mutter durfte niemals erfahren, dass Yasu hier war. Sie würde ihn ihr wegnehmen. Ganz bestimmt. Yasu war ihr einziger Freund, was würde sie nur ohne ihn machen... Ein Seufzer. Der Kater zuckte einmal mit den Ohren und schaute dann zu dem Mädchen hinauf. Leicht schmiegte er sich an sie und gab ein beruhigendes schnurren von sich. „Aber du weißt, dass du nichts anderes machen kannst, ohne die Erlaubnis deiner Mutter..." ... Einige Minuten vergingen, dann sprang sie plötzlich aus dem Bett. „Rrrrraaaaauuuuu, pass doch auf!" schnautzte Yasu, den sie fast mit aus den Bett gerissen hätte. „Aber Katzen landen doch immer auf ihren Pfoten, hihi. Komm mit!" Verdutzt von dem plötzlichen Sinneswandel blickte das Tier dem Mädchen nach, sprang ihr aber sogleich hinterher.

Als sie sich leise aus dem Zimmer schlich, begann wieder das Pulsiern des Blutes und die Schmerzen am Herz. ,Oh nein, heute nicht. Lass mich endlich zufrieden!' schrie sie innerlich das störrische Kirinpferd an. Saki wusste nicht wie, aber irgendwie wurde es von ihrer Mutter beeinflusst. Sie wartete kurz bis sich ihr Blut etwas beruhigt hatte und Yasu nachgekommen war, dann fing sie langsam an die Gänge entlang zu schleichen. Es gab kein bestimmtes Ziel, das Haus war ja auch riesig. Doch für das Mädchen war es so faszinierend bei Nacht, sie dachte gar nicht mehr daran umzukehren. „Wo willst du hin?" „Ich weiß es nicht, hihi." „Dann gehn wir doch wieder zurrück.." „Nö!... Wir gehen.. da hinein!" Das Mädchen deutete auf die nächstbeste Tür im Gang. Und ehe sich der Kater versah, waren sie auch schon drinnen.

Der Raum war groß und es gab lauter Schaukasten. Es sah fast wie in einem Museum aus mit mittelalterlichen Artefakten. Viele Waffen und Familienerbstücke befanden sich in dem Raum. Doch ein Stück stach einem sofort ins Auge: Auf einer gesicherten Halterung befand sich ein großer goldener Bogen mit einem Wappen darauf. Darüber zeigte ein mahnendes Bild das gewaltigste Kirinpferd, dass Saki und Yasu je gesehen hatten. Staunend betrachteten sie das Tier, dessen Augen scheinbar genau auf den Bogen starrten.
Was dann geschah, war vielleicht der beste Fehler, den Saki in ihren Leben machen könnte. Langsam schritt sie wie hypnotisiert auf die Waffe zu. „Hey, das ist ja der Wahnsinn... Saki? Saki was machst du da? Hey, bleib stehen! Das ist bestimmt alles alarmgesichert! SAKI!" Yasu sprintete zu dem Mädchen und versuchte sie noch abzuhalten doch es war schon zu spät. Die Kirin streckte die Hand aus und nahm den Bogen aus der Halterung.

Alarm! Alarm! Einbruch bei den Wertgegenständen in Zimmer 109! Alarm! Alarm!

- Eine Woche später -

19:45 - Bettruhe
Nervös zuckten die Ohren der Katze, als sich die Klinke nach unten drückte. Doch gleich darauf erhellte sich die Miene als Saki mit einer Zeitung in der Hand in ihr Zimmer hereinkam. Kichernd sagte sie gar nichts als gruß, sie schlug das Blatt nur auf und deutete auf einen bestimmten Artikel.

Einbruch in Luxusvilla
Letzten Mittwoch ereignete sich ein tragischer Verlust im Hause Takahasi. Ein Bogen von unschätzbaren Wert wurde in der Nacht entwendet. Der Einbrecher hatte sich anscheinend im 1. Stock duch das Fenster geschlichen und war ohne Spuren wieder durch dieses entkommen. Die...

„Wow... Die Sache war ja richtig ernst.."

Grinsend dachte die Kirin darüber nach. Eigentlich konnte sich Saki nicht mehr daran errinern was geschehen ist. Gleich nachdem der Alarm losging hatte das Kirinpferd Kontrolle über sie übernommen und das Mädchen wurde halb bewusstlos. Sie spürte nur mehr wie Yasu sich (schmerzlich) an ihr festgekrallt hatte und dann die Nachtluft im Scherbenmeer...

Doch auf welcher Seit stand nun ihr innerer ,Fluch'?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.05.2011, 13:53 von Mähikel. )
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