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[TC2] It's a Cats Live (Part 2)
Beitrag: #1
vom - [TC2] It's a Cats Live (Part 2)
[Bild: shortstroy1part1.png]
Part 2

14:00

„Sie nennen es das Projekt Overdrive.“ hatte Amai vor einer guten halben Stunde angekündigt. Das war also das Ziel ihres Raubzuges.
Mitha lag in ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie hatte den anderen gesagt, dass sie um 15:00 Uhr aufbrechen würden, seitdem sind alle aufgeregt und bereiten sich vor…
Mitha seufzte. „Hah… wieso können wir nicht einfach friedlich zuhause rum sitzen…“ murmelte sie.
„Weil ihnen langweilig ist. Sie wollen Aktion.“ Kara hatte plötzlich den Raum betreten und näherte sich Mitha und dem Bett. „Bin ich die einzige, die das Ganze für eine dumme Idee hält?“ fragte die Rothaarige ihre Schwester, welche nun auf das Bett geklettert war und sich auf sie zu bewegte. „Wer weiß.“ antwortete diese, ihre Schultern zuckend und legte sich auf Mitha. „Es ist zu spät um deine Meinung zu ändern, Sis~“ sprach sie dann weiter und führte ihre Krallen am Körper ihrer Schwester entlang. „In weniger als einer Stunde sind wir unterwegs. Was danach passiert liegt ganz an unserem Glück.“

15:05

The City… ein Planet, der aus einer einzigen, riesigen Stadt besteht.
Von Dach zu Dach springen mit akrobatischen Einlagen aller Art und Vorfreude auf ihre Mission die Catsisters. An der Spitze der Gruppe läuft Mitha, an ihrer linken und rechten Flanke jeweils Sia und Sio, dahinter wild durcheinander der Rest.

Mitha’s Augen spiegelten ihre Unsicherheit nicht wieder. Sie waren kalt und undurchschaubar. Die Augen einer Anführerin, wie sie sein sollten, ohne Furcht und voller Mut.

Sia’s Augen zeigten die Vorfreude auf die Mission. Sie war sichtlich in der Idee, wieder einen Raubzug zu begehen, aufgegangen. Sie grinste breit, wie man es selten von ihr kannte.

Sio’s Augen zeigten, ihrer Schwester gleich, ihre Freude. Nicht die Vorfreude auf die Mission, sondern die Vorfreude mit ihren Schwestern etwas Spaßiges zu erleben.

Reisei’s Augen waren nahezu emotionslos und kalt. Dies hieß bei ihr jedoch nichts, da es ihre übliche Art war. Ohne ersichtliche Furcht war sie Mitha recht ähnlich, doch währe sie dem Posten der Rothaarigen nie gewachsen gewesen, da sie unter den Schwestern am ehesten als eine Einzelgängerin beschrieben werden konnte.

Kara’s Augen zeigten ihre Gier. Die Gier nach einem Kampf, nach Abenteuer, nach Aktion, nach der Mission mit ihren Schwestern wild zu feiern. Sie war wohl die, die am ehesten hoffte, die Sicherheitsvorkehrungen währen recht hoch, denn ein interessanter Kampf würde ihr mehr Spaß machen als ein gelungener Raubzug.

Amai’s Augen strahlten ihren Stolz aus, mit jenen zusammen zu arbeiten, die sie respektieren und schätzten. Mit denen, die ihre Idee für eine mögliche Mission ausgesucht hatten. Sie hoffte, es würde alles gut ausgehen, so glaubte sie auch mehr als fest daran.

Neko’s Augen waren voller Feuer und Flamme. Sie war bereit für alles und voller Energie. Sie sprang zwischen ihren Schwestern wild umher und schlug Saltos wie keine andere. Sie war immer so, wenn es darum ging, eine Arbeit zu erledigen. Egal um was es ging, sie steigerte sich mit voller Kraft hinein.

Kiera’s Augen strahlten Begeisterung aus. Sie beobachtete Neko’s akrobatische Künste und sah nicht weiter in die Zukunft oder Vergangenheit. Sie lebte jeden Moment und nichts anderes, was sie von den meisten anderen in The City unterschied. Ein Raubzug lag knapp vor ihr, doch dachte sie nicht einmal daran.

Rayn’s Augen spiegelten ihre Intelligenz wieder. Sie schien nicht sonderlich bei der Sache und auch nicht sonderlich in Eile, doch war sie trotz geschmeidiger, langsamer Bewegungen recht schnell. Sie sah voraus auf das was kommen würde und war wohl die einzige, die Mitha’s Misstrauen dem Raubzug gegenüber teilte. Sie hätte nie versucht ihre Schwestern davon abzuhalten, immerhin, auch sie freute sich insgeheim auf etwas Abwechslung.

Kimo’s Augen strahlten den Spaß aus, den sie momentan hatte. Sie hatte ihren Mund geöffnet und lief mit voller Geschwindigkeit. Sie gab seltsame, süße Geräusche von sich und schien sich unter keinen Umständen die Laune verderben zu lassen.

Die Catsisters, zehn Mädchen, die so verschieden waren und gleichzeitig zehn Schwestern die sich so glichen.
Ihr Ziel war das Selbe, so war es schon immer. Auch wenn sie verschiedene Wege gingen, taten sie es immer desselben Zieles willen. Ihr Ziel dieses Mal war ein Gebäude, welches unter dem Namen des R-Co-Wissenschaftszentrums bekannt war.

15:30

Eine relativ freier Platz, eine hohe Mauer und dahinter ein gigantischer Gebäudekomplex.
Die Schwestern überwanden die Mauer in einem wahrhaftigen Katzensprung und wurden von dort an vorsichtig. Sie waren ausgezeichnete Diebe und somit war es für sie nicht schwer, die Überwachungskameras vor dem Gebäude zu entdecken und zu umgehen. Sie umkreisten den Komplex mit leisen Schritten und so nah wie möglich an den Wänden und im Schatten der Gebäude.
„Mitha, wie finden wir das richtige Gebäude. Es gibt zu viele.“ machte Kara die Anführerin leise sprechend aufmerksam. Mitha winkte jedoch nur ab. „Es ist dieses Gebäude da vorne. Auf dem kleine Schild neben der Tür steht –Beansprucht von: Projekt Overdrive–.“ erklärte sie. Kara sah zu dem Schild, welches so weit entfernt war, das sie es nur als einen weißen Fleck erkannte. „Deine Augen machen mir Angst.“ bemerkte sie lächelnd und die anderen Schwestern, die ihr zustimmten, kicherten leise.
So vorsichtig wie zuvor tastete sich die Gruppe zu der Tür des Gebäudes für das Projekt Overdrive vor. Ohne Zeit zu verlieren traten sie ein.

15:40

„Niemand zu sehen.“ flüsterte Sia, welche in den Raum hinter der Eingangstür schielte. Dann begaben sich die zehn Mädchen in den Raum und sahen sich vorsichtig um. Es gab keine Kameras, glücklicherweise, doch gab es von hier aus gesehen vier Wege, die sie gehen konnten.
Vier Gänge. Einer führte nach rechts, vom Eingang gesehen, der andere nach links und die restlichen beiden jeweils diagonal vom Eingang nach vorne tiefer ins Innere des Gebäudes.
Mitha sah ihn die Runde. „Wir teilen uns auf. Zwei Zweier- und zwei Dreiergruppe. Die Dreiergruppen gehen diagonal, die Zweiergruppen horizontal. Einverstanden?“ fragte sie. Ein einstimmiges Nicken. „Wie teilen wir uns?“ warf Kiera ein, Mitha fragend ansehend. Diese wand ihren Blick zu Rayn. „Rayn, was denkst du ist die beste Gruppierung?“ fragte sie ihre blaue Schwester.
Diese war nicht sonderlich überrascht, als man ihr die Verantwortung übertrug, da sie es gewohnt war, Entscheidungen wie diese zu treffen. „Horizontal rechts: Sia und Amai; Horizontal links: Reisei und Sio; Diagonal rechts: Kiera, Kimo und Mitha; Diagonal links: Neko, Kara und Ich.“ diktierte sie bei jeder Namensnennung ihre jeweilige Schwester ansehend. Alle nickten erneut.
„Dann los. Wenn ihr nichts findet, kommt hierher zurück und folgt dem Weg der im Uhrzeigersinn am nächsten liegt. Viel Glück und lasst euch nicht erwischen.“ gab die Anführerin dann noch im Befehlston zu wissen, bevor sich die zehn Mädchen trennten…

Sia und Amai blieben dicht aneinander und durchliefen einen geradwegigen, Tür- und Fensterlosen Gang. Es gab keine Möglichkeit die Richtung zu wechseln oder ein Anzeichen darauf, sich erneut trennen zu müssen.
Auf diese Weise hin vorangetrieben verloren die beiden ihre Vorsicht, doch war es auch nicht nötig. Würde sie hier jemand sehen, gäbe es keine Möglichkeit mehr dies zu verhindern, so war ein schnelles Vorankommen das Einzige, das ihnen nun zu tun blieb.
Nach knapp fünf Minuten endete der Gang an einem großen Raum ohne Tür. Es war nur ein rechteckiger Stahlrahmen um den Eingang angebracht worden.
Der Raum war recht groß, doch voll gestellt mit seltsamen Geräten und anderem Zeugs, das die beiden Katzenmädchen nicht erklären konnten. An der Decke hing ein riesiges schwarzes Prisma umgeben von metallenen Ringen. Ihnen gegenüber führte ein weiterer Gang aus dem Raum hinaus, tiefer in das Gebäude.
„Haben wir es … gefunden?“ fragte Amai und sah sich vorsichtig um, ohne etwas anzufassen. Sia antwortete erst nach einigen Minuten. „Ich weiß nicht … ich kenne mich mit all dem hier nicht aus.“ „Ah, dies ist der Reaktor Raum A.“ antwortete ihr eine männliche Stimme.
Sofort schrak Amai hoch und lief an Sia’s Seite. Eng aneinander sahen sie sich nach der Quelle der Stimme um, bis sie erneut zu vernehmen war. „Oh, junge Damen, ihr seid Diebe? Welch unerwartetes Vergnügen.“
Der Blick der Katzenmädchen huschte zu dem Gang, der tiefer in das Gebäude führen würde. Dort aufgetaucht war ein dunkel gekleideter Mann mit blauem Haar. Der markanteste Aspekt seinen Körpers waren jedoch seine großen, schwarzen Schwingen. „Bevor ihr fragt. Mein Name ist Dr. Raphael Sigismund. Ich bin einer der führenden Forscher im Projekt Overdrive und ihr, meine Damen, seid meine Gäste~“ der Mann grinste, Sia weitete ihre Augen. „Amai, wir verschwinden!“ rief sie aus, packte ihre Schwester am Arm und lief zusammen mit ihr zurück zu dem Gang aus dem sie gekommen waren.
„Na, wo wollt ihr den hin, wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt.“ mit einem Knopfdruck Raphaels wurde eine dicke Stahlwand aus der Decke herab gefahren und verschloss den Ausweg, der zuvor so aussah, als hätte er keine Tür. Sia drehte ihren Kopf zu dem geflügelten Doktor um. „Was für ein Mist.“ murmelte sie. Amai löste sich langsam vom Griff ihrer Schwester und nickte dieser leicht zu.

Reisei uns Sio hatten einen ähnlichen Raum entdeckt, nachdem sie deren zugeteilten Gang durchquert hatten. Geräte und Maschinen an den Wänden des Raumes und ein großes schwarzes Prisma hing von der Decke.
Im Gegensatz zu den Vorkommnissen bei Sia und Amai schloss sich hier die stählerne Tür sofort hinter den Geschwistern, nachdem sie den Raum betreten hatten.
Sio zuckte zusammen und sah über ihre Schultern zu der Tür. „Das ist nicht gut… wir können nicht zurück, wenn wir nichts finden…“ murmelte sie nachdenklich, während Reisei ihren Blick nach vorne fixierte. „Wir haben gerade andere Probleme, Sio.“ gab sie ihrer Schwester kühl zu wissen.
Hinter einer der Maschinen im Raum trat ein Junge hervor, offensichtlich in teurem Gewandt gekleidet. In seiner linken Hand hielt er eine Teetasse aus der er einen kleinen Schluck nahm. „Ah, welch süße Kätzchen. Seid ihr gekommen um das Geld zu stehlen, das ich hier investiert habe?“ fragte er und auch Sio wandte nun ihren Blick zu ihm. „Geld? Aber nein, wir wollen das Projekt Overdrive, richtig Reisei?“ fragte sie ihre Schwester nachdenklich und leicht abwesend - währe die grüne Katze nicht so gelassen hätte sie wohl ihre Hand gegen ihre Stirn geschlagen. „Richtig…“ murmelte sie. „Haben sie das gehört Mr … ah, ich habe ihren Namen vergessen, tut mir Leid.“ wandte sich Sio dann wieder an den aufgetauchten jungen Mann. „Da ich mich noch nicht vorgestellt habe, du dummes Ding. Mein Name ist Sichling, Alber Sichling.“ stellte er sich mit einer kleinen Verneigung vor.
„Und nun muss ich mich entschuldigen. Ich kann nicht zulassen, dass ihr das Projekt, in welches ich so viel Geld investiert habe gefährdet.“ mit diesen Worten stellte er seine Teetasse auf einer der Maschinen ab.

Kara, Neko und Rayn hatten auch kein Glück. Deren Weg führte sie in einen größeren Raum als jene, die Sia, Amai, Sio und Reisei betreten hatten. Hier standen weniger Maschinen herum, doch dafür eine unzählbare Menge an Kisten aus Holz. An der Decke hing trotz allem jedoch das übliche schwarze Prisma.
Bei einem der vielen Kistenstapel befand sich eine Gestalt. Ein blauhäutiges Mädchen mit gigantischen Klauen als Armen riss eine Kiste nach der anderen auf und warf alles, das sich darin befand auf den Boden, als würde sie nach etwas suchen. Es dauerte nur wenige Momente, bevor sie die Anwesenheit der drei Catsisters bemerkte. „Aah, wir sind also doch nicht die einzigen Diebe hier? Ihr seid die berühmten Catsisters?“
Das Mädchen erhob sich von der Kiste, die sie gerade ausgeräumt hatte und stieg zwischen zerbrochenem Glas und ausgeschütteten Flüssigkeiten näher auf die drei Schwestern zu. „Du kennst uns? Tja sorry, wir dich nich.“ bemerkte Neko, das Mädchen musternd. „Aber sicher habt ihr doch von den Geschwistern Li gehört.“ bemerkte die blaue Diebin lächelnd. „Nein, nicht das ich wüsste.“ antwortete ihr Kara, die Arme verschränkend.
Das Mädchen blieb stehen und zog die Klauen ihrer Hände zu zwei Spitzen zusammen, bevor sie ihren rechten Fuß anhob und eine kampfbereite Pose einnahm. „Dann werdet ihr mich nun kennenlernen!“

Natürlich waren Mitha, Kimo und Kiera nicht verschont geblieben. Auch sie waren in einem der größeren Räume angekommen. Im Gegensatz zu den hölzernen Kisten bei ihren Geschwistern fanden sie jedoch einen völlig leeren Raum wieder… abgesehen von dem schwarzen Prisma über ihnen und den zehn Damen, auf deren Bekanntschaft sie gerne hätten verzichten können.
An jeder der zwei Wände des Raumes lehnten jeweils fünf Frauen mit Fuchsohren. Sie waren allesamt in purem schwarz gekleidet und deren eisblauen Augen richteten sich nahezu augenblicklich auf die drei Eindringlinge. Eine der zehn trat aus der rechten Reihe. „Dies ist ein Sicherheitsbereich. Nicht autorisierten Personen ist der Zutritt verboten. Verlassen Sie diesen Ort augenblicklich!“ ließ sie verlauten, doch hallte die Stimme auch von den neun anderen Frauen wieder.
Kimo, die die Idee eines Rückzugs bevorzugte, fand heraus, das die Tür des Raumes sich hinter ihnen geschlossen hatte. „Wir haben ein Problem.“ bemerkte sie. Kiera grinste. „So ein Mist?“ „Beruhigt euch.“ beschwichtigte Mitha die beiden anderen. „Wir haben uns die Suppe eingebrockt, jetzt löffeln wir sie auch wieder schön aus.“ erklärte sie und zog ihr Schwert.
„Widerstand ist zwecklos. Verlasst diesen Ort auf der Stelle!“ wiederholten die zehn Sicherheits-Zyborgs ruhig, wobei deren Augen leicht dunkelblau zu schimmern begannen und die Frauen sich nun alle von deren Plätzen an den Wänden lösten.

Raphael lachte kurz auf. „Kommt, seid nun nicht so. Ich sagte ihr seid meine Gäste, nun lasst uns doch etwas feiern, nicht?“ sagte er und ließ die Federn seiner Flügel vibrieren wodurch diese ein Angst einlösendes Rascheln von sich gaben.
Sia seufzte. „Feiern, hu? Tut mir Leid, dazu haben wir keine Zeit.“ lehnte sie angewidert ab. „Ah, aber es ist doch nicht so, als würde ich euch hierbei mitentscheiden lassen, meine Liebe.“ widersprach der große Rabe, mit seinem Zeigefinger wedelnd. „Nun, beginnen wir.“
Er schlug einmal kräftig mit seinen Schwingen und stürzte auf Sia und Amai zu. Letztere entscheid sich hierbei, sich aus dem Staub zu machen, während Sia ein Grinsen aufsetzte. „Wieso müssen Partys immer so laut sein?“ fragte sie und fuhr ihre Krallen aus, bevor sie ihre Hände schnell aneinander führte und dann langsam wieder auseinander zog. Schwarze Energie hatte sich zwischen den Händen gebildet, welche Sia nur wenige Sekunden später Raphael entgegen schoss.

Reisei zog ihren Bogen hinter ihrem Rücken hervor und spannte einen Pfeil ein, während Sio Alber nur verdutzt anblickte. „Wie viel Geld?“ fragte sie eine völlig belanglose Frage.
Alber sah sie an. „Hm, über den Daumen… 10 Milliarden.“ erklärte er, unsicher klingend.
Sio kicherte.
„Was gibt es da zu lachen?“ fragte Alber, seine Augenbraue hebend.
„Hm, ich habe nur nachgedacht… … Das addiert mit dem Preis der Kleidung die du trägst und der dieser Teetasse… … du wirst heute ziemlich Arm werden.“ gab Sio von sich und kicherte erneut leise und sah dabei unnachahmbar süß aus.
Albers Blick verfinsterte sich. „Wie kannst du es wagen mich auszulachen! Wie kannst du es wagen so etwas zu behaupten!“
„Ich wage es, weil Sie mich ein dummes Ding genannt haben~“ Alber wich zurück. Helles Licht begann Sio zu umgeben und blendete den grünhaarigen Schnösel sowie die grünhaarige Schwester Sio’s.

Wie ein blauer Wirbelsturm bewegte sich Lei auf die Catsisters zu. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, was man ihrem schwerfällig scheinenden Körper nicht zugetraut hätte.
In drei verschiedene Richtungen wichen Kara, Neko und Rayn dem Angriff aus, was den Gegner dazu zwang, ihren Angriff abzubrechen. „Drei gegen eins ist unfair!“ jammerte sie genervt. Sekunden später wich sie knapp Neko’s geworfener Axt aus und sah dieser hinterher. „Hehe! Niemand sagte das wir fair sind!“ lachte die braune Katze, welcher ihrer Waffe gefolgt war und nun dem blauhäutigen Mädchen ihre rechte Faust in die Hüfte schlug, was diese einige Meter davon schleuderte, wo sie sich dann wieder elegant abfing. Nun befand sie sich in Rayns Nähe, welche ihren Schirm in die Richtung ihrer Gegnerin streckte. „Ich hoffe du hast nichts gegen ein Bad.“ bemerkte sie kichernd, bevor eine Welle eiskalten Wassers aus der Spitze des Schirms hervor schoss und Lei davon gespült hätte, wäre diese nicht hoch in die Luft gesprungen, wo sie sich mit ihren Klauen an der Decke festkrallte.

Die zehn Fuchsfrauen bildeten einen Halbkreis um Mitha, Kimo und Kiera, aus welchem es keinen sichtbaren Ausweg zu geben schien. Immer näher kamen sie den drei Schwestern. „Jetzt!“ rief Mitha aus. Kiera schlug auf das Kommando hin ihre beiden Arme gegen den Boden und ließ den gesamten Raum erbeben. Die Zyborgs verloren ihr Gleichgewicht und gaben Mitha und Kimo somit die Chance schnell an ihnen vorbei zu laufen. Kiera war den beiden aus irgendeinem Grund nicht gefolgt.
Während Mitha einfach zu der offenen Tür am anderen Ende des Raumes weitergelaufen wäre, hielt Kimo sie zurück und machte sie auf die zurückgebliebene Kiera aufmerksam. Mithas Augen weiteten sich. „Was machst du Kiera? Komm!“ rief sie ihr zu. Kiera grinste sie nur an und schüttelte den Kopf, während die zehn Frauen sich langsam wieder aufrichteten. „Wenn wir nichts gegen diese Mädels unternehmen werden sie uns folgen. Geht ruhig weiter, ich hab’n bisschen Spaß mit ihnen.“
Mitha überlegte kurz, nickte ihr dann jedoch zu. „Überschätz dich nicht, Kiera. Viel Glück.“ riet sie ihr. Kiera grinste daraufhin noch breiter. „Alles klar~“
Mitha packte Kimo am Arm und diese sah sie nachdenklich an. „Komm.“ sagte die Rothaarige bündig, woraufhin die beiden den Raum verließen und tiefer in das Gebäude vordrangen.

Raphael wich dem Geschoss schwarzer Energie mit einem eleganten Manöver aus und ließ es an sich vorbei huschen. „Nana, wie ungezogen~“ bemerkte er lachend, während er seine rechte Hand nach vorne streckte um die schwarze Katze zu packen. „Nicht grapschen!“ erwiderte diese kühl und brachte sich mit einem Rückwärtssalto in sichere Entfernung.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit zu Amai, welche sich in einiger Entfernung aufhielt. „Amai, der Weg durch den er gekommen ist. Geh vor, während ich ihn aufhalten!“ rief sie ihr zu. Amais Augen weiteten sich daraufhin erschrocken. „A-aber Sia, i-ich kann doch nicht al-alleine gehen. W-was ist wenn da noch mehr Leute sind!?“ fragte sie verschrocken. „Amai, du bist eine von uns. Du bist nicht schwach. Hier bist du von wenig Nutzen. Wenn du weiter vor gehst hilfst du uns allen mehr.“ versuchte die schwarze Katze ihre Schwester zu überreden, während sie einem erneuten Angriff Raphaels auswich, ohne diesen überhaupt anzusehen. Amai sah dies und bemerkte, das ihre Schwester so nicht kämpfen konnte. „Okay Sia. Wir sehen uns später … hoffentlich.“ sagte sie, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte und den Raum laufend verließ.
Raphael grinste. „Wie überheblich zu glauben gegen mich alleine anzukommen!“ gab dieser von sich. Sia sank auf alle Viere hinab und hob ihren Rücken wie eine wütende Katze. „Treib eine Katze niemals in die Enge, sie könnte dich kratzen!“

„Sio, hör auf, ich kann nichts sehen!“ rief Reisei aus, als das Licht ihrer Schwester sie in den Augen blendete. „Nein, ich werde diesem Schnösel zeigen, was ein dummes Ding machen kann!“ erwiderte diese und schien wie verändert von ihrem üblichen selbst. Hatte sie der Kommentar Albers tatsächlich so wütend gemacht?
„Ahja, willst du das?“ fragte die männliche Stimme dann kühl, kurz vor dem Geräusch einer zersplitternden Teetasse. Diese war direkt vor Sio gelandet und zerbrochen. Reisei, die nicht wusste, was sie machen sollte, wich währenddessen von ihrer Schwester zurück um wieder etwas sehen zu können.
„Reisei, dort hinten war noch ein Gang! Du kannst unmöglich kämpfen wenn ich dieses Licht abstrahle, also schlage ich vor, du gehst ohne mich weiter!“
Reisei war überrascht. Dieser Befehlston war nichts neues, doch ihn von Sio, anstelle von Sia oder Mitha zu hören war selten. Es machten keinen Sinn ihrer Schwester in dieser Situation zu widersprechen, so machte sie sich alleine auf den Weg.
Als Reisei den Raum verlassen hatte, wurde das Licht schwächer. „So, jetzt kann ich wieder sehen~“ bemerkte Sio freudig wie gewohnt, doch ihre Pupillen hatten sich zu dünnen Schlitzen zusammen gezogen.
Alber, welcher immer noch an seiner ursprünglichen Position stand musterte sie abwertend. „Das zeugt nur noch mehr davon, welch ein dummes Ding du bist.“ kommentierte er, bevor nun sein Körper ein Licht abzustrahlen begann. Eine grüne Aura umgab ihn und der gesamte Raum schien vor Sio’s Augen zu schwanken zu beginnen.

Lei ließ ihren Blick über den Boden schweifen, während sie immer noch an der Decke hing. Dort waren Neko, welche gerade ihre Axt aus dem Boden zog und Rayn, welche gerade ihre Hand vor ihr Gesicht hob und offensichtlich über irgendetwas kicherte… wo war die dritte Katze geblieben?
Zu spät bemerkte die Blauhäutige Kara’s Verschwinden und deren Wiederauftauchen an der Decke hinter ihr. Sie stand dort, kopfüber, die Krallen ihrer Zehen in der Decke verankert und finster grinsend.
Als Lei Kara bemerkte, rasten bereits drei Wurfmesser auf sie zu, von welchem sie einem auswich, dann jedoch von den anderen beiden in ihrer linken Schulter und ihrer Hüfte getroffen wurde. Insbesondere der Treffer an ihrer Schulter zwang sie dazu von der Decke zurück auf den Boden zu springen.
Als sie dort aufkam, landete Kara direkt vor ihr. „Na, Angst zu sterben?“ fragte diese sie sofort finster grinsend.
Mit einigen Drehungen wich Lei auf diese Worte hin zurück und zog die beiden Messer aus ihrem Körper auf welche seltsamerweise kein Blut folgte. „Nein danke.“ kam die kühle Antwort.
Die beiden anderen Schwestern waren sich derweilen näher gekommen. „Hahaha~, ihr zwei scheint Spaß zu haben. Komm, Neko lass uns die beiden nicht weiter stören.“ ließ Rayn nebensächlich klingend verlauten und packte die sich sträubende Neko am Kragen.
„Hey! HEY! Ich wollte doch… Hey Rayn lass mich, RAYN!!!“
All das Gezappel der braunen Katze, schien deren Schwester nicht davon abzuhalten, sie aus dem Raum zu zerren.
Kara und Lei sahen den beiden mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher… noch für einige Momente hörte man Neko’s Klagen, dann Stille.
„Rayn’s Intelligenz erstaunt mich immer wieder.“ murmelte Kara ruhig, was ihre Gegnerin aufhorchen ließ.
Die beiden sahen sich wieder an. „Lei Li. Dachtest du wirklich ich hätte dich vergessen?“

16:15 – Black Cat and Black Bird

Sia wich mehreren schnellen Luftangriffen Raphaels aus, in dem sie sich auf allen vieren, mit der Geschmeidigkeit einer Katze fortbewegte.
Es dauerte einige Minuten, dann erkannte ihr Gegner, dass er sie nicht treffen konnte. „Oh, jemand hält sich jetzt wohl für unglaublich schlau.“ seufzte der Rabe und strich sich durch sein Haar.
Seine Gegnerin war jedoch nicht zum Scherzen aufgelegt und nützte die kurze Chance, in der Raphael seine Verteidigung vernachlässigte… sie verschwand spurlos, tauchte dann wieder plötzlich aus dem Schatten des Mannes auf und sprang ihm an den Rücken, wo sie sich tief in dessen Flügeln und Fleisch festkrallte. Dem zur Folge schrie der Mann auf und begann wie wild mit seinen Flügel zu schlagen, um das Mädchen abzuschütteln, was ihm nicht zu gelingen schien.
Immer wieder versuchte Sia ihr Gesicht dem Hals ihres Gegners zu nähern um diesen dort zu beißen, doch knapp bevor dieser Angriff gelingen konnte, wurde plötzlich sie selbst am Hals gepackt. Die Finger der Hand des Rabenmannes pressten sich stark in ihren Luftschacht, bevor sie über dessen Schulter gezogen wurde und nun vor ihm in der Luft hing.
„Meinen schönen Anzug so zu zerkratzen. Dafür wirst du büßen.“ sagte Raphael kühl, seinen Griff um Sia’s Hals verstärkend, während diese sich bereits zu winden begann.
Langsam hob sie ihre Hände und schlug ihre Krallen in den Arm, der sie in der Luft hielt, doch schien sie nicht genug Kraft zu haben, um brauchbare Schmerzen im Körper ihres Gegners hervorzurufen.
Dieser sah auf seinen nach vorne gestreckten Arm hinab und seufzte. „Du hast wohl nicht verstanden, was ich gerade über meinen Anzug gesagt habe?“ fragte er, mit seiner zweiten Hand ausholend und dem Mädchen mit voller Kraft ins Gesicht schlagend.
Genau beim Aufeinandertreffen von Faust und Gesicht hatte er sie losgelassen, sodass die Wucht des Schlages das Mädchen durch den Raum schleuderte, wo sie sich auf dem Boden krümmend landete.
Ein unvergleichlicher Schmerz durchzog den Körper Sias und sie tastete ihre Zahnreihen mit ihrer Zunge ab, nur um herauszufinden, das der eine oder andere fehlten.
Sie konnte sich nicht bewegen, nicht im Moment, und sie hörte die Flügelschläge ihres sich nähernden Gegners. Nur Sekunden später war Raphael bei ihr angekommen und gab ihr einen fliegenden Tritt in den Bauch, der das Mädchen erneut durch die Luft und gegen eine naheliegende Maschine warf.
Die Catsister krümmte sich noch mehr, spuckte Blut und einen Zahn aus und öffnete ihre Augen halb, um einen verschwommenen Blick auf den sich erneut nähernden Gegner zu werfen.
Erneut wurde sie fest am Hals gepackt und daran emporgehoben. Sie sah aus, wie eine Katze die überfahren wurde… doch sie grinste, so gut ihr das möglich war. „Scha.. hust Schade um … den Anzug.“ brachte sie schwach hervor und ihr Blick fiel auf den Arm, der sie hielt … auf die zurückgebliebenen Löcher, die ihre Krallen dort hinterlassen hatten.
Raphael sah sie angewidert an und holte erneut mit seiner Faust aus, doch bevor er es realisieren konnte, wurde ihm Schwarz vor Augen.
Sia fiel zu Boden, der Rabe griff sich ans Gesicht und stolperte rückwärts von ihr davon… blind.
„Schwarzma… gie.“ murmelte Sia, auf den Mann hochsehend. Sie hielt ihre rechte Hand gerade nach oben, an dessen Krallen seltsam Schimmerndes Blut herab rann, welches sie zuvor aus dem Arm ihres Gegners mitgehen hatte lassen.
Dieser begann sich langsam zu beruhigen und tastete umher, um einen Anhaltspunkt für seinen Aufenthaltsort zu bekommen. „Du kleine…“ fauchte er, sich an einer Maschine zum halten bringend. Ich bringe dich um, wenn ich dich finde!“

16:15 – Cats like Shiny Things~

Die Grüne Aura Albers war nicht so hell wie der Lichtangriff Sio’s zuvor, was zur Folge hatte, dass niemand geblendet wurde.
Nein, dieser Angriff hatte andere Gründe gefürchtet zu werden. Der ganze Raum wurde von dem grünen Licht ausgefüllt und bald war es so, als würde man sich Unterwasser befinden. Das gesagt, war es weder nass noch konnte man schwimmen. Die Sichtverhältnisse waren das Einzige, das sich verändert hatte – diese jedoch drastisch.
„Hm? Seltsam… Bist du ein Goldfisch-Mutant und hast uns jetzt in ein Goldfischglas gesteckt?“ fragte Sio, mit dümmlichem Blick und ihrer recht Hand an ihrem Kinn, so dass es aussah, als würde sie überlegen.
Ihr Gegner, der dies beobachtete und durch seine eigenen Fähigkeiten nicht beeinträchtigt wurde blinzelte verwundert und räusperte sich. „N-nein, w… wie kommst du auf so was?“ erwiderte er stotternd… unglaubwürdig… hatte Sio den Nagel auf den Kopf getroffen… unmöglich…
„Hm… wäre auch zu lächerlich gewesen.“ murmelte Sio. „Wer würde schon die Fähigkeiten eines Goldfisches wollen? Drei Sekundengedächtnis?“ Sie kicherte wieder.
„Hey, ich kann mich an einen ganzen Tag zurückerinnern!“ schrie Alber, um ihr zu widersprechen und Sio’s Kichern verstummte.
Der Schnösel hielt sich seine Hände vor den Mund.
Sio sah ihn an, während ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. „Weißt du… Katzen essen Fische.“ murmelte sie nach einigen Minuten totaler Stille.
Alber ließ seinen Kopf hängen. „Vergiss es… heute frisst der Goldfisch die Katze.“ murmelte er und ballte seine Fäuste.
„Weißt du… der Goldfisch würde daran ersticken…“ antwortete Sio’s Logik und Alber wusste keine Antwort mehr darauf.
„OKAY!!“ schrie er nach einigen weiteren Minuten totaler Stille. „Man kann sich über mich Lächerlich machen! Aber das heißt nicht, das ich mich von dir besiegen lasse!“
Die Luft schwankte, der Raum schien zu wanken.
Mit einem Mal begann Alber auf die Catsister zuzulaufen, für welche es aussah, als würde sich dieser in Schlangenlinien bewegen.
Erst als er näher kam, bemerkte sie, dass er direkt auf sie zu kam. Sie sah sich kurz um, ob es einen Ausweg aus der Situation gab, ließ sich dann jedoch einfach nach hinten umfallen.
Alber beobachtete dies verwundert… wollte sie sich Tod stellen? Diesem Mädchen traute er bereits alles zu. Als er nahe genug an ihr war sprang er auf sie zu, als er über ihr war streckte sie ihre Beine nach oben… sie trat ihm mit voller Wucht in die Magengegend, doch anstatt ihn in die Luft zu schleudern schaffte sie es irgendwie ihren Gegner in eine Kreisförmige Bewegung zu versetzen, welche man höchstens in einem Zirkus erwarten hätte können…
Alber wurde bilanziert und seine Bewegungen wurden immer schneller, so dass man ihn bald nur noch als einen Ball erkennen konnte.
Nachdem Sio ihren Gegner auf dessen Höchstgeschwindigkeit beschleunigt hatte, zog sie ihre Beine für einen Bruchteil einer Sekunde ein, streckte sie wieder aus und trat Alber durch den Raum.
Wie ein Gummiball sprang er des Öfteren vom Boden auf, bis er schlussendlich sein Momentum verlor und wie ein toter Fisch am Rücken liegen blieb.
Mit einer wippenden Bewegung brachte sich die Catsister in eine aufrechte Position und schloss ihre Augen halb, um durch die verschwommene Umgebung zu ihrem Gegner zu blicken. „Das … Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das funktioniert.“ murmelte sie über sich selbst erstaunt, gefolgt von einem Kichern.
„Hehehehe… HÖR AUF MICH AUSZULACHEN!!!“
Albers Stimme ließ die Umgebung nur noch stärker verschwimmen und seine Stimme hallte mehrfach laut wieder, sodass Sio sich die Ohren zuhalten musste, um nicht taub zu werden. Als sie ihre Hände wieder von ihren Ohre nahm und ihr Blick sich wieder halbwegs an die Umgebung gewöhnte, war ihr Gegner verschwunden. „Wo bist du?“ fragte sie nachdenklich und legte ihren Kopf schief, bevor sie die Präsenz ihres Gegners hinter ihr spürte – zu spät, schon hatten sich seine Arme von hinten um ihren Körper geschlungen und sie hoch gehoben, wobei der Goldfisch-Mutant mitgedacht hatte, auch die Hände des Mädchens in seine ‚Umarmung’ einzubeziehen. „Sind wir nicht süß~“ bemerkte er, seinen Kopf auf Sios Schulter legend. „Lass mich runter! Du bist glitschig!“ fauchte das Mädchen darauf nur und biss dem Jungen in die Hand, doch hatte sie mit ihrer Aussage erneut nur zu recht gehabt… ihr Zähne bissen auf eine Oberfläche, an der sie einfach nur abrutschten.
„Du bist ziemlich nervig, Kleine. Zeit, das der Goldfisch, die Katze frisst.“ bemerkte Alber finster grinsend und öffnete seinen Mund, um das Mädchen zu beißen … …
Als er zubeißen wollte, erstrahlte Sio’s Körper plötzlich in so hellem Licht, wie bereits vor dem Kampf… erschrocken ließ er das Mädchen laufen, doch wusste er von deren Kommentaren eines: Auch sie konnte in dieser Helligkeit nichts sehen.

16:15 – The Living Earthquake

Erneut hatten die 10 Fuchsfrauen einen Halbkreis gebildet, doch dieses Mal um Kiera alleine. „Identifiziere als störendes Individuum. Starte Datensammeln.“ gaben sie wie aus einem Mund von sich und blickten kühl auf das Katzen Mädchen vor ihnen hinab.
Dieser grinste nach wie vor und kratzte sich sorglos am Hintern. „Wenn ihr nichts besseres zu tun habt.“ kommentierte sie.
„Identifiziere als ein Wesen der Rasse Nekatta. Starte bestmögliche Vernichtungsmechanismen.“ die Augen der Fuchsfrauen leuchteten eisblau auf. Kurz schien ein Text durch deren Augen zu fließen, bevor sie sich in zwei Gruppen aufteilten.
Fünf sprangen auf Kiera zu, während die übrigen fünf sich zurückzogen.
Alles nach wie vor gelassen sehend, wich Kiera nur leicht zurück und tänzelte zwischen den auf sie zuspringenden Mädchen hindurch. Was sie durch ihren Leichtsinn nicht mitbekam, war dass die Frauen nicht versucht hatten, sie zu treffen. „Huhu, Füchschen, das nennt ihr bestmögliche Vernichtungsmechanismen?“ fragte sie, breit grinsend und ihre Ohren leicht nach hinten drehend, wo sie die Schritte der übrigen fünft Füchse vernahm.
Sie drehte ihren Kopf zur Seite, sodass sie beide Gegnergruppen im Blick hatte und erkannte, dass sich die fünf Frauen ihr laufend und händchenhaltend näherten.
„Ach Gottchen~“ bemerkte die Katze nur seufzend, bevor sie ihren rechten Fuß anhob, dann schnell wieder hinab stampfte und sich damit vom Boden wegdrückte.
Anstatt sich jedoch in die Luft zu schleudern, stieß sie sich der ihr nähernden Fuchswand entgegen. Während sie auf diese zuflog hielt sie ihre Hände hinter sich, dann zog sie diese plötzlich nach vorne, dann unter sich, schlug sie gegen den Boden und stieß sich somit erneut in die Luft, über die Gegner mit einem Salto hinweg – jedoch nicht ohne mit dem Schlag ihrer Fäuste auf den Boden ein Erdbeben auszulösen, das den Boden unter den fünf händchenhaltenden Füchsen einbrechen ließ.
Unter diesem Raum gab es scheinbar kein weiteres Stockwerk, so fielen sie ins Erdreich hinab. So gab es nun eine Erdspalte zwischen Kiera und den übrigen Zyborgs, welche sich beinahe durch den gesamten Raum zog.
„Let’s Rock!“ rief Kiera aus, nun keine Zeit mehr verlierend. Sie schlug erneut mit ihren Klauen gegen den Boden und brach dabei einen großen Brocken heraus, welchen sie scheinbar mühelos über ihren Kopf hob. „Und wenn ich das sage, mein ich’s so!“ sagte sie und warf den Brocken auf die Gruppe ihrer Gegner, welche alle in eine verschiedene Richtung auswichen – wie Kiera es geplant hatte. Sie nahm Anlauf und folgte mit einem Katzensprung ihrem Wurfgeschoss um genau dort zu landen, wo auch dieses gelandet war.
Sie drehte ihren Kopf herum und erwiderte die Blicke der Frauen, die sie erneut umzingelten. „Ihr seid sooo lahm~“ bemerkte sie grinsend und offensichtlich überhaupt nicht gefordert von diesem Kampf.
„Individuum als hohe Gefahr eingestuft. Beziehe Energie geschädigter Einheiten.“ gaben die fünf Zyborgs mechanisch von sich, gefolgt von einem erneuten, helleren Aufleuchten derer Augen in kaltem hellblau.
„Oho, doch noch ein Ass im Ärmel?“ gab Kiera lachend von sich und verschränkte ihre Arme. Dann weiteten sich ihre Augen, als ihre Gegner plötzlich verschwanden und mitten im Sprung über ihr wieder auftauchten. „Geschwindigkeit?“ ging es der Catsister durch den Kopf, bevor sie registrierte, das sie keine Zeit zum Ausweichen hatte.
Sie schlug mit ihren beiden Fäusten in die Luft, doch traf sie nur Luft… ihr Gegner waren erneut verschwunden, erschienen direkt neben ihr und traten sie von fünf verschiedenen Seiten in Bauch, Hüfte und Rücken.
„HIEAAA!“ schrie das Mädchen voller Schmerz auf, als sie nicht nur die Wucht der Tritte, sondern auch noch elektrischer Strom aus den Füßen ihrer Gegner durchfloss.
Sie hatte gut daran getan, direkten Angriffen bis jetzt auszuweichen.
Alle fünf Füchse, auch einem Bein stehend, zogen ihre Beine langsam ein, jedoch nur um erneut zuzutreten.
Es fiel Kiera nicht schwer dem auszuweichen, da sie sich nun nur ducken musste.
Ihr Körper fühlte sich seltsam an. Ihre Haare standen ihr vom Körper ab, ihr Schwanz hatte sich gekräuselt, ihre Augen schmerzten und ihre Haut fühlte sich verbrannt an.
Sie packte eine der Füchsinnen am Bein, und zog es an sich, was diese zu Fall brachte. Erneut wurde die Catsister von Elektrizität durchflossen, doch schluckte sie den Schmerz. Sie richtete sich schnell auf, zog all ihre Kraft in ihre Hände und ließ den Zyborg wie ein Karussell um sich herum kreisen, wobei sie die anderen Gegner mitriss und schließlich alle zusammen als eine Fuchskugel gegen die Wand donnerte, wo sie in einer Stichflamme mit einem lauten Krachen explodierten.
Kiera sank auf ihre Knie. „Schrottkisten…“ brachte sie noch hervor, bevor sie zur Seite umkippte.

16:15 – Old Fiend

„Ich dachte schon, du leidest an Alzheimer, Kara.“ sprach Lei lächelnd.
Die Catsister grinste darauf. „Ich hätte nicht erwartet, dich oder deinen Bruder jemals wiederzusehen, wie geht’s euch so?“ fragte sie, scheinbare gut gelaunt.
„Nicht zu schlecht. Hin und wieder hier und da ein Mord, und schon klingelt es in der Kassa~“
Kara begann auf diesen Satz hin zu kichern, dann zu lachen und schlussendlich musste sie sich die Hände vor den Mund halten, um sich zu beruhigen.
Ihr Gegenüber beobachtete sie dabei grimmig. „’Mord’ sagst du? Na WUNDERBAR! Ich sehe ihr habt euch nicht geändert, kein bisschen! Immer noch im blutigen Geschäft!“ nach diesem Satz wischte sich Kara mit dem Handrücken über die Lippen und spuckte vor Leis Füße. „Kopfgeldjäger! Dreckige Kopfgeldjäger!“ fauchte sie, offensichtlich alles andere als erfreut über die Tatsache. Sie gestikulierte mit ihren Armen und in ihren Augen spiegelte sich pure Wut wieder.
Lei kicherte kurz „Ich weiß nicht was du hast, Liebes. Du liebst doch Blut. Fast schlimmer als ein Vampir~“ sagte sie, lässig.
Kara grinste sie an, ein finsteres Grinsen, in dem sie ihre scharfen Zähne zeigte. „Blut ja, Mord auch wenn nötig, doch sicherlich nicht die Arbeit eines Kopfgeldjägers.“
„Du bist immer noch wütend wegen diesem kleinen Vorfall, sonst wärst du nicht so widersprüchlich.“ Lei machte eine kurze Pause, in der sie einige Schritte rückwärts ging. „Sieh es ein Kara, mit deinem Zorn bringst du die Toten nicht zurück.“
Kara fuhr ihre Krallen aus. „Die Toten will auch keiner! Ich will meine Schwestern lebendig zurück!“ fauchte sie, bevor sie sich Lei entgegen stürzte. Diese wich nicht aus, sondern hob nur ihre Klauenarme, um die vielen schnellen Schläge Karas abzuwehren. „Ah, neun Schwestern und immer noch nicht genug.“ gab die blauhäutige amüsiert von sich, woraufhin sie Kara von sich stieß.
„Ich frag mich wie drein Bruder wohl reagiert, wenn er deine Leiche findet!“ fauchte die Catsister weiter, erneut auf dieselbe Weise angreifend, doch dieses Mal auch ihre Beine mit in die Schläge mixend.
Lei hatte ein Glück, dass ihre Klauen nicht nur stabil sondern auch groß waren und somit übereinandergelegt den größten Teil ihres Körpers problemlos schützen konnten, doch half es wenig gegen die Geschwindigkeit und Wucht hinter Karas Angriffen, die sie immerweiter nach hinten weichen ließ.
Dies ging so lange weiter, bis die beiden die Wand hinter Lei erreichten, an welcher diese einen Meter rückwärts hoch lief und sich dann über Kara hinweg setzte, nur um hinter ihr zu landen und sofort mit ihrem rechten Klauenarm nach der Katze auszuschlagen.
Ob es an ihrer Wut lag, oder ihrem üblichen Können entsprach war dahingestellt, doch sprang Kara in einem Spagat in die Luft, wich den Klauen knapp aus und landete dann mit Händen und Füßen auf diesen. Dort blieb sie jedoch nicht lange tatenlos stehen, denn sie grinste nur kurz, bevor sie den Arm hinauf sprintete und Lei mit ausgefahrenen Beinkrallen ins Gesicht trat.
Die Blauhäutige wurde ausgehoben und durch den Raum geschleudert, wo sie sich mit einigen tänzerischen Saltos abfing. Abgesehen von Kratzspuren in ihrem Gesicht schien sie nicht verletzt worden zu sein. Sie schleckte sich kurz über die Lippen, bevor sie wieder zu Kara sah, welche auf dem Boden nahe der Wand saß und die Krallen mit ihrer Zunge von Leis Blut befreite. „Schon müde?“ fragte Lei gelassen lächelnd.
Kara sah auf, doch war ihr Blick leer. Sie hatte offensichtlich keine Lust mehr auf Späßchen oder Unterhaltungen. „Du bist tot.“ sagte sie nur kühl, bevor sie aufsprang und erneut zu ihrer Gegnerin lief.
Klauen und Krallen schlugen aneinander… Metallspäne flogen durch die Luft und Leis Augen weiteten sich erschrocken. „Was zur!?“ Sie zog sofort ihre Klauen zurück und wich der Catsister aus, welche stehen blieb und ihr nachsah.
Die Pupillen in Karas Augen hatten sich zu Schlitzen geformt, ihre Krallen glänzten wie frisch geschliffene Messer und ihr Grinsen war einer fürchterliche Grimasse gewichen.
„Und du willst mir Alzheimer anhängen? Im Gegensatz zu mir, die all deine Fähigkeiten noch kennt, hasst du die meinen Vergessen?“
Lei sah sie angewidert an. „Es ist weniger eine Fähigkeit. Es ist dein Blutrausch…“ erwiderte sie, in der Hoffnung mit einem Gespräch Zeit zu gewinnen, um sich einen Plan auszudenken. Sie sah dabei auf ihre Metallklaue hinab, welche eine tiefe Kratzwunde Karas aufwies. Wenn sie nicht Metall damit zerkratzte sondern ihr Fleisch … das würde nicht gut für sie ausgehen.
„Blutrausch ist eine Fähigkeit, wenn du mich fragst. Sie erhöht meine Chance, Blut in die Krallen zu bekommen.“ erklärte Kara, ihren Kopf schief legend. „Doch genug davon. Du bist wie gesagt tot. Und Tote sprechen nicht.“
Erneut lief die Katze los, wobei ihre Krallen bei jedem Schritt tiefe Spuren am Boden hinterließen. Sie war zu schnell, das wusste Lei und versuchte gar nicht erst auszuweichen. Sie hob ihre Metallklauen zu Verteidigung, Kara schlug in diese, krallte sich in den Metallklauen fest, sprang, hob ihren Hintern langsam über ihren Kopf, ließ ihre Beine folgen, überschlug sich und trat Lei erneut ins Gesicht. Doch da sich die Catsister in den Klauen ihrer Gegnerin festgekrallt hatte, konnte sie diese fortgesetzt, schnell hintereinander, mit beiden Beinen, ohne sichtbare Pause ins Gesicht treten bis die Wucht ihrer Tritte zu stark wurde und ihre Krallen sich aus den Klauen Leis lösten.
Der letzte Tritt schleuderte die Blauhäutige durch den halben Raum wo sie dann hart auf dem Boden aufschlug.
Kara hatte in diesem Moment jedoch bereits angefangen erneut ihre Krallen und ihr Fell vom Blut Leis zu befreien.
Es wurde nicht über den Tod ihrer Gegnerin gelacht, nein… das Blut das sie aufschleckte war salzig von den Tränen über den Verlust einer ehemaligen Freundin. Rache ist süß… „Was für ein unsinniger Spruch…“

Part 3 >>>
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.10.2010, 15:38 von Black-Cat. )
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