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Knochenmarkspende (bzw. Stammzellenspende)
Beitrag: #1
vom - Knochenmarkspende (bzw. Stammzellenspende)
Ich hab hier ein medizinisches Thema für euch, über das ich mir die letzte Zeit einige Gedanken gemacht habe. Es geht um die Knochenmarkspende, bzw. genauer um die Spende von Stammzellen. Es gibt Krankheiten wie z.B. Leukämie (Blutkrebs), die nur durch eine solche Spende geheilt werden können - ansonsten stirbt der Betroffene. Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, ist allerdings eher niedrig, weil viele medizinische Faktoren zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen müssen.

Wie ich jetzt auf das Thema gekommen bin: Bei mir an der Uni gibt es eine Professorin, die eine 12 Monate alte Tochter hat (Helene). Bei Helene wurde Leukämie festgestellt und die Ärzte sagen, sie hat nur dann eine Überlebenschance, wenn ein passender Spender für sie gefunden wird. Deshalb gibt es hier in Hamburg und auch in einigen anderen deutschen Städten eine Erfassungsaktion, bei der man sich ein bisschen Blut abnehmen lässt und dann in eine Spender-Kartei aufgenommen wird.
Normalerweise kostet es Geld, sich als potentieller Spender erfassen zu lassen, weil das Blut ja im Labor untersucht werden muss. Bei solchen Erfassungsaktionen zahlt man allerdings nichts dafür.
Für die Erfassungsaktion, die für Helene und natürlich auch für alle anderen Erkrankten stattfindet, gibt es eine Infowebsite, auf der die genauen Daten und Orte stehen. Es gibt aber auch sonst viele solche Aktionen - die stehen im Veranstaltungskalender der Gesellschaft, die diese Spender-Kartei leitet (DKMS).

Wenn tatsächlich ein passender Spender für einen Erkrankten gefunden wurde, wird man von der DKMS, angeschrieben und gefragt, ob man immer noch spenden will. Die Spende an sich läuft dann so ab, dass man ein paar Tage lang ein Medikament bekommt, was bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im Blut ansammeln. Die werden dann abgenommen, wie bei einer normalen Blutspende.
Früher gab es auch eine Methode, bei der (unter Betäubung natürlich) Stammzellen direkt aus dem Knochen heraus geholt wurden - daher auch die gebräuchlichere Bezeichnung Knochenmarkspende - aber das ist heute nicht mehr so.
Nicht zu verwechseln ist die Knochenmarkspende mit der Rückenmarkspende, bei der es in Extremfällen zu gesundheitlichen Schädigungen des Spenders kommen kann - das Schlimmste, was bei der Knochenmarkspende passiert, ist, dass einem etwas Blut abgenommen wird und dass man sich die Tage, wo man dieses Spende-Medikament bekommt, wohl relativ schlapp fühlt.

Das hier soll jetzt nicht der ultimative Aufruf "Geht alle spenden!" sein - ich möchte einfach nur, dass ihr euch bewusst mit dem Thema auseinandersetzt. Ich hab die letzten Tage viel drüber nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mich in diese Spender-Kartei eintragen lassen möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich genau Helene helfen kann, ist zwar gering, aber vielleicht passen meine Stammzellen-Werte zu einem anderen Kranken, dem ich damit das Leben retten kann. Dafür, dass jemand mit so einer Spende weiterleben kann, ist der Aufwand für mich vergleichsweise gering und medizinisch relativ risikofrei.
Eine Spende ist erst möglich, wenn ihr bereits 18 Jahre alt seid, aber auch vorher kann man sich ja schon Gedanken darüber machen, ob man so etwas später mal machen will oder nicht.

An dieser Stelle könnt ihr jetzt über Knochenmark- bzw. Stammzellenspenden diskutieren oder Fragen dazu stellen! ^^

[Bild: phoenixsig.jpg]
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Knochenmarkspende (bzw. Stammzellenspende) - von Siria - 10.02.2009, 13:49

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