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Normale Version: [A Pirate's Life] Chapter 1 - I'm a Pirate, and you?
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A Pirate's Life - Chapter One
I'm a Pirate, and you?

[Bild: apllogo.png]


Zendakir im Jahre 3056 oder, für die Anhänger des Tierkalenders, das Jahr der Toten Möwe.
Der Auganspunkt unserer Geschichte ist eine recht beschauliche Hafenstadt namens Naga's Port. Aufgrund ihrer südlichen Lage ist es fast das ganze Jahr über sonnig und warm, die perfekte Umgebung für Freunde der Strände, Genießer des Lebens und Anhänger des Rums.
Gelegen in einer U-förmigen, nach Norden geöffneten Bucht mit hohen Klippen kann man von jedem Punkt der Stadt das Meer sehen. Auf dem höchsten Punkt der Klippen und dem Meer zugewandt steht die große Kirche der Vier Schwestern und wacht über die Stadt.
Auf der Südseite der Stadt, hinter der Kirche und der Sonne zugewandt liegen die riesigen Zuckerrohr Plantagen die den Rohstoff für den Rum liefern der die Stadt reich gemacht hat. Doch neben dem Gold hat der Rum noch etwas weiteres in die Stadt gebracht.
Nämlich Piraten!
Und zwar inzwischen so viele, dass die Stadt inoffiziell in Pirate's Bay umbenannt wurde. Dies lockte wiederrum die Hunde des Militärs an die nun ein Hauptquartier an den Docks unterhalten.
Täglich kommen und gehen die Schiffe, sodass das Militär alle Hände voll zu tun hat um Piraten zu finden, doch die meisten schlüpfen durch das Netz und vergnügen sich in den Tavernen die in der Stadt zu finden sind.

Doch an diesem Tag war dem Marinemilitär ein großer Fang gelungen, eine zehnköpfige Piratengruppe war ins Netz gegangen und wurde nun auf dem zentralen Marktplatz offiziell gehängt. Nachdem einer der Priester aus der Kirche die Piraten gesalbt hatte, gab der Offizier dem der Fang gelungen war dem Henker ein Zeichen, woraufhin dieser die Falltür öffnete und die zehn Stricke ruckartig gestreckt wurden.

Einige der Anwesenden, die selbst Piraten waren, rieben sich unbewusst den Hals, während andere, mit Abscheu in den Augen, die versammelten Soldaten anfunkelten und hinter vorgehaltener Hand böse redeten.
Doch eine Person war von dem ganzen Geschehen unbeeindruckt dabei ein Flugblatt an eine Wand zu nageln. Mehrere Dutzend hatte sie schon verteilt und dies war das letzte.
Mit einem zufriendenen Nicken betrachtete die Gestalt ihr Werk, stopfte den Hammer in einen kleinen Beutel der am Gürtel hing, steckte einige der Nägel durch Löcher in ihren langen Elfenohren und den Rest in ihren über und über mit Krimskrams behängten Zylinder bevor sie sich auf den Weg zu nächsten Taverne machte um sich einen schönen Rum zu gönnen.

Auf dem Flugblatt war folgendes zu Lesen:
"Privater
.Investor Spezialisiert auf
.Rare .... Unikate .............. Cileanischer
.Art ... suCt ... neue ........ cRew
.Treue, . Hart arbeitenede, . Ehrliche
....... LeuTe .. erwünscht. .. Wird gut bezahlt
Bei Interesse bitte in der Taverne 'Beast of Pirate's Bay' einfinden. Trage einen tollen Hut. Wir stechen heute noch in See!"

Mit ein wenig Geschick konnte man die 'wahre' Nachricht erkennen, die zwischen den Buchstaben versteckt war.

OT: Willkommen meine Freunde in der Welt von Zendakir. Ihr könnt entweder schon eine Weile in der Stadt sein, oder aber gerade ankommen. Wie ihr das Flugblatte entdeckt ist eure Sache aber ihr solltet euch so bald wie möglich in genannter Taverne einfinden, diese liegt am Hafen.
Wenn man mal davon absah, was sich hier teilweise für zwielichtiges Gesindel herumtrieb, von denen man gar nicht genau wissen wollte, welchen schmutzigen Geschäften sie nachgingen, war Naga´s Port eigentlich eine recht faszinierende Stadt, in der man sich gerne umsah und touristentechnisch den einen oder anderen Stadtteil abklapperte oder, für die etwas Fauleren, die Tage am Strand genoss. Selbst für Trunkenbolde und andere Scharlatane gab es genug Bars, um sich einen hinter die Binde zu kippen und das Schreckliche am Leben zu vergessen, vielleicht sogar für immer.
Mitten in diesem Prachtexemplar von Hafenstadt bahnten sich gerade zwei Gestalten durch die Straßen und Gassen. Von dem Geschehen am Marktplatz hatten sie zwar erfahren, aber gerade deswegen machten sie einen großen Bogen darum. In den Augen Beider war es ein schreckliches Vergehen, dabei zuzusehen, wie Menschen einfach umgebracht wurden, noch dazu nur wegen ihres Berufes. So tief war das Niveau hier also schon gesunken.
"He, moment, warte mal!"
Der blonde Jüngling, der eigentlich gerade in die nächste Straße einbiegen wollte, blieb aprupt stehen, als er das Tippen einer langen, spitzen Kralle an seiner Stirn spürte.
"Da, guck mal, das sieht interessant aus."
Die zur gelben Kralle dazugehörende Pranke über ihm deutete in eine bestimmte Richtung, in die sich sein Kopf nun bewegte. Das vergilbte Papier, auf dem scheinbar jemand hastig etwas hingekritzelt hatte, hatte auch schonmal bessere Tage gesehen, soviel stand fest. Die Falten und kleinen Risse am Rande trugen zum suspekten Outfit des Flugblattes mindestens genauso sehr bei wie die Rechtschreibfehler, die Herrn Duden in seinem Grab routieren lassen würden. Trotz alledem, die Werbung funktionierte, das Interesse des Mannes war geweckt. Flugs las er sich, so gut es ging, durch, was seine Augen erblicken konnten.
"Hm, merkst du was?", flüsterte ihm das kleine Wesen auf seinem Kopf mysteriös zu, während es seine Ohren auf- und abbewegte. Gleichzeitig wedelte der Schweif des Geschöpfes aufgeregt am Hals seines mobilen Untersatzes entlang.
"Ich bin nicht dumm, Rya", antwortete der Blonde schließlich kopfschüttelnd, als er seinen Blick von dem Plakat löste und seinen vorhin eingeschlagenen Weg weiter verfolgte.
Das lila Ding auf seinem Kopf hüpfte nun auf seine Schulter, wieso es das tat wurde schnell klar, als es seinen Mund direkt neben das Ohr des Mannes platzierte.
"Und, was meinst du? Wir wissen zwar nicht, wohin es uns verschlagen wird, aber hey, besser als gar nichts. Mit nem Ruderboot kämen wir schließlich nicht weit, den Ozean müssen wir sowieso überqueren und wenn es uns nicht passt, suchen wir uns einfach nen neue Idee. Denn ich wette, die, die hier anheuern, passen perfekt in das Beuteschema dieses abstrusen Käptens und können genausowenig mit Rechtschreibung anfangen wie er. Wenn du mich fragst, die Händler hier sind auch nicht viel besser als dieser sogenannte Abschaum. Ich meine, alleine gestern, das war doch eine bodenlose Frechheit. Wieviel Kohle hat dir dieser Schmeideheini nochmal abgezogen? Über 50 Kröten waren das bestimmt, wasn Halunke. Wenn, dann sollte man so einen Typen hängen, jawohl. Ähm, wo war ich nochma- achja. Und nebenbei bemerkt wird das sicher total spannend, so ein Pi- so ein Leben auf hoher See. Noch dazu, die Bezahlung soll ja echt gut sein, auch wenn ich natürlich kein Wort von dem glaube, was da draufstand. Ehrliche Leute, pah, da kann der lange nach suchen. Ich meine, abgesehen von uns natürlich, aber sonst wird der doch nur irgendwelche Idioten abbekommen, da kannst du Gift drauf nehmen. Nunja, wird sicher trotzdem spannend, neue Leute kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Hauptsache, wir kommen von hier weg, wir sind sowieso schon viel zu lange hier und konnten nichts in Erfahrung bringen. Und sowas nennt sich Handelsstadt, nichtmal richtige Informaten lassen sich hier finden. Hachja, alles muss man selber machen, nicht wahr. Wie dem auch sei, was meinst du? ... he, hörst du mir eigentlich noch zu?"
"Sieh nach vorne, Rya."
Kaum gehört hob die Drächin, bis eben noch völlig ihrem Sprachfluss verfallen, den Kopf. Sofort sprangen ihr die Buchstaben des abgewetzten Schildes ins Auge, das sich nur wenige Zentimeter vor ihrer Nase an der Wand angenagelt befand.
" "Beast of Pirate's Bay".... oh... ehe..."
Kichernd kratzte sich das Schuppentier mit seiner Vorderkralle am Hinterkopf, es war ihm sichtlich peinlich, was soeben passiert war.
In den Straßen der Stadt sieht man nur böses Gesindel laufen.
Niemand hatte Arbeit. Der größte Teil der Menschen lebt schlecht und hatten nur sehr wenig Geld.
So sieht auch die ganze Stadt aus, veraltet, kaputt ... nur der Hafen war noch schön.
Da hing plötzlich ein Schild am Hafen. Auf dem steht, das ein Kapitän neue Crew-Mitglieder sucht.
Eine kleine Versammlung hat sich um das Plakat gebildet.
Da sagt ein 15 jähriger Junge, der nicht besonders schön aussieht: "Da will ich mitmachen!"
Die Menschen sehen den Jungen komisch an. Niemand glaubt daran, dass dieser zerlumpte Junge eine Chance auf den Job hat.
Sie sehen dem Jungen hinterher, wie er zur Taverne 'Beast of Pirate's Bay' geht.
"Was denkt der von sich?", sagten die restlichen Männer ...
Ein junges, leicht gebräuntes Mädchen in einem seltsamen, weißblauen Kleid stand vor einem der Plakate, die der seltsame Mann zuvor an verschiedenste Wände genagelt hatte. Seltsame spiralförmige Zeichnungen waren sowohl an ihren Schultern als auch an ihren Handrücken zu erkennen und ein großes, unansehnliches Insekt schlängelte sich von ihrem rechten Bein um ihre Hüfte herum bis zu ihrer Schulter empor, wo es ein Paar seiner Beine um den Hals des Mädchens gelegt hatte und seinen Kopf auf ihrer Schädeldecke niedergelassen hatte. Mit seinen Augen musterte es das Plakat.
Das Mädchen schien nicht ganz zu verstehen, was ihr tierischer Freund an diesem so interessant fand. In ihren Augen war es nur ein altes Stück Papier mit etwas darauf Gekritzeltem. Sie konnte es nicht lesen und fragte sich, ob es womöglich essbar war... Fragend sah sie zum Kopf ihres Freundes empor, welcher dies bemerkte und sofort von ihrem Kopf auf ihre linke Schulter kletterte und seinen Blick zu ihr wandte.
Ein Kapitän sucht eine Crew für eine Reise über See. Gratis Essen und gute Unterkunft. log das Tier seine Begleiterin in einer Stimme an, die sich für jeden in ihrer Umgebung nur nach einem Klicken und Knacken anhörte. Der große Käfer hatte den Text fehlerfrei lesen können und nicht nur das, sondern auch die geheime Nachricht dahinter entziffert. Seine Freundin war ein Hohlkopf und würde so ziehmlich alles für Essen tun, obwohl sie dieses nicht brauchte. Das Tier, Artho, war der Kopf des Duos und scheute nicht davor seinen bewegbaren Untersatz auszunutzen, um an Dinge zu kommen, die ihn interessierten.
Die Augen des Mädchens öffneten sich weit. Nicht viele der Worte, die Artho ausgesprochen hatten machte für sie Sinn, außer dem Wort Essen, doch das war gut genug. Essen. wiederholte sie, in der selben Sprache, die ihr Freund zuvor gesprochen hatte.
Ja, komm, lass uns das genauer ansehen! Nach einem kurzen, fruchtlosen Überlegen nickte das Mädchen zustimmend, während ihr Partner begann ihr Anweisungen zu geben, wohin sie gehen musste. Dieses seltsame Gespann zog auf ihrem Weg zum 'Beast of Pirate's Bay' einige interessierte Blicke auf sich, zum einen klarerweise wegen des gigantischen Ungeziefers, dann jedoch auch wegen der Harfe aus purem Gold, welche unter eben jenem Tier am Rücken des Mädchens befestigt war. Was waren wohl Arthos Gründe dafür, sich und seine Partnerin in eine Piratenbande zu schleusen?
Langsam tauchte aus den Fluten der Schemen einer Nixe auf. Auf hoher See waren diese Geschöpfe nicht selten, aber am Hafens drehten sich einige in ihre Richtung. Es war sehr selten, dass diese Wesen das Wasser verliesen, aber Natasya ignorierte die Blicke. Sie kannte sie schon zu genüge. An ihrer Wange war noch ein feines rotes Rinsal auszumachen, der aber bei längerem hinsehen langsam heilte. Als ob sie ein bestimmtes Ziel hätte stolzierte sie durch die Menschenmassen, ihr Blick könnte dabei jeden töten der sie ansprach oder etwas blödes fragte. Zumindest im übertragenen Sinne. Plötzlich unterbrach ihr Gang und sie schaute auf einen Zettel, der an der Wand hing. Pirat. Das war das einzige, was sie lesen konnte und musste. "Best of Pirate's Bay, na wenn der Zettel nicht unauffällig gestaltet ist." Meinte ein Mann sarkastisch zu einem anderen. "Hey, die Junge Lady will wohl auch Piratin werden, na?" Es verging nichtmal eine Sekunde, da waren schon schmale Blutsspuren auf der Wange des Typen zu sehen, begleitet von einem Pfauchen, dass an eine Schlange errinerte. Das grinsen schwand so schnell wie es gekommen war, als er merkte wie "die junge Lady" ihn an seinem Hals gepackt an die Wand drückte. „Wo issst diese Barrr?"

...

Eine kurze, nicht ganz freiwillige Wegbeschreibung später, war sie wie manch andere auf den Weg zu dieser Taverne. Gründe und Ziele unbekannt, vielleicht wusste die Nixe es selbst nicht.
Seine Augen halb geschlossen, sanftmutig lächelnd hatte einer der Anwesenden eine Vodka Flasche aus seiner Reisetasche geholt und goss den Inhalt nun auf dem Boden des Platzes aus. Er war sowieso kein großer Trinker. "Auf das ich länger lebe als ihr, oh ihr Halsabschneider und Diebe", sagte der junge Mann sanft. Er hatte einen leichten Akzent, erst am Ende seiner Sätze bemerkbar. Man konnte nicht bemerken, wann er mit einem neuen Satz anfing, da sein Tonfall immer gleich bleibt. Ein leises Kichern entwich ihm. Die Leute um ihn herum sahen ihn argwöhnisch an, er hatte wohl die Stimmung ruiniert. Es war ihm gleichgültig, was man von ihm dachte. Er musste den Gefallen keinen Respekt zollen, ihre eigene Schuld geschnappt zu werden. Die Vodka Flasche war nun leer. Es war ein guter Jahrgang, also machte sich der Mann wenigstens noch die Mühe den letzten Tropfen vom Flaschenhals zu lecken. Erneut wurde er angesehen, allerdings war es diesmal kein Argwohn... es war... Lust. Der Mann seufzte. Er sah wohl einfach zu weiblich aus. Genervt deutete er kurz auf seinen übergroßen Speer, dessen riesiger Haltegriff aufrecht hinter seinem Kopf hervor stach. Danach schenkte er seinen Betrachtern noch ein paar böse Blicke und verzog sich vom Platz. Diese Stadt machte ihn wütend. Nichts weiter als kleine Fische hatte er bisher gesehen. Doch den kleinsten sah er erst als er dabei war den Platz zu verlassen. Da hatte doch tatsächlich jemand ein Mädchen völlig alleine gelassen. Was für Eltern würden das über sich bringen? Noch während er darüber nachdachte wie er am besten mit der Situation umgehen sollte hatte sich die Kleine aus dem Staub gemacht. Silvaan H'Raak zuckte mit den Schultern. Anstatt sich nach dem Mädchen umzusehen ließ er seine Augen über den Zettel schweifen, den sie sich da angesehen hatte. Klang nicht besonders vielversprechend, aber was hatte er schon zu verlieren? Einen Piratenkapitän, der nach ehrlichen Leuten sucht, sowas musste er einfach sehen. Außerdem erwähnte er einen tollen Hut, das war ein "+". Die Augen wieder halb geschlossen bewegte er sich zu der besagten Taverne und pfiff währenddessen ein heiteres Piratenlied. Ach wie schön es doch war, das sein Hals noch sicher war.
Das Beast of Pirate's Bay machte seinem Namen alle Ehre. Kaum wurde die Tür des Lokals geöffnet, schwappte dem Besucher heiße, stickige Luft vermischt mit dem Gestank von Alkohol, Schweiß und Dreck entgegen. Der Lärm von zahlreichen derben Stimmen, die ihre Schimpfereien zum Besten boten und sich dabei wild zu übertönen versuchten trug ebenfalls einiges zu der Atmosphäre bei. Es war wahrlich der Rachen eines riesigen Ungeheuers, den man hier betrat.
Im Halbdunkel der schwach flackernden Kerzen konnte man ein Schemenwirrwarr erkennen, was entfernt an den gewaltigen Knoten aus riesigen Tentakeln erinnerte. Schaffte man es tatsächlich, einen genaueren Blick zu erhaschen, entpuppten sich die Tentakel als Arme und Beine, Hälse, und hin und wieder längere Haare. Es war eng in dem Beast of Pirate's Bay, so eng, dass sich selbst die Kellnerinnen zwischen den Massen an wuchtigen Körpern hindurch schlängeln mussten.
Genau genommen, fast alle Kellnerinnen mussten dies tun. Eine von ihnen marschierte schnurstracks wie ein Pflug durch die dichte Menschenwand, schubste Menschen aus ihrem Weg, als wären es lästige Flöhe. Sie war gekleidet in eine zerfetzte Kombination aus Korsett und Hüfttuch, und doch konnte das ihr massiges Körpervolumen nicht übertünchen. Barfuss stapfte sie auf die neuen Gäste zu, die sie seltsamerweise fast augenblicklich nach ihrem Betreten ausfindig gemacht hatte.
„Was kann ich Ihnen anbieten?“
Eine korpulente Frau mit zahlreichen Tattoos und einigen Piercings aus Knochen hatte sich vor einem Mann mit einem seltsamen Hut aufgebaut. Dunkelblaue Dreadlocks waren lasch zu einem Zopf zusammengebunden, und dennoch hingen ihr zahlreiche Strähnen in ihr braunes Gesicht. Ihre Stimme hatte einen kehligen, beinahe rauchigen Klang und sie hatte keine Probleme, sich durch das Konzert aus verschiedenen Stimmen durchzusetzen. Aus ihren braunen Augen musterte sie den Gast scharf, als würde sie ihn einzuschätzen versuchen.
Der Mann mit dem seltsamen Hut lies seinen Blick kurz über die Menge schweifen. Gut, keiner außer mir mit einem Hut, sehr schön.
Seine Kleidung wirkte schäbig und regelrecht zusammengeflickt und doch wirkte sie irgendwie edel. Zumindest empfand ihr Träger es so.
Erneut lies er seinen Blick durch die Bar wandern und sog soviele Details wie er nur konnte in sich auf.
Dem Eingang direkt gegenüber befand sich die Bar, die sich über die komplette Seite des Raumes zog. Links davon befand sich eine windschiefe Treppe die nach oben zu den Gäste- und nach der Kleidung und dem Verhalten einiger Frauen in der Menge zu schließen auch Bordellzimmern führte.
Am rechten Ende der Bar führte eine breite Tür nach hinten in die Küche, was man aus dem Geklapper, Gefluche und Gezische welches von dort ertönte leicht zu erkennen war.
Ebenfalls am rechten Rand des Raumes war eine kleine Bühne errichtet worden, auf der gerade ein leicht nervöser Sänger versuchte das Publikum für sich zu gewinnen.
Viele der Leuchter die von der Decke hingen waren schwer vom vielen Kerzenwachs und gelegentlich fiel ein Brocken nach unten in die Menge wo er meistens auch jemanden traf.
An den Wänden waren zahlreiche ausgestopfte Meerestiere zu finden und dazwischen hingen in regelmäßigen Abständen Bilder die alle die legendäre Bestie von Pirate's Bay darstellen sollten. Aber da niemand genau wusste wie diese Bestie nun aussieht zeigten sie alle verschiedene Ungeheuer.
Einmal zeigte ein Bild einen riesigen Kraken, der ein Schiff in die Tiefe zog, während ein anderes einen gigantische Fisch darstellte, der gerade dabei war ein Schiff zu verschlingen.
Dann wandte der Mann, der entfernt an einen Dunkelelfen errinerte, den Blick seiner roten Augen auf die Kellnerin vor ihm.
"Ich hätte gerne ein Glas von Naga's Port's berühmten Rum, schöne Frau. Ich setze mich dort an der Bühne an den Tisch, wenns genehm ist."
Ohne eine Antwort abzuwarten lächelte er sie mit seinen spitzen Zähnen an und ging an den besagten Tisch.
Nachdem er sich gesetzt hatte wand er seinen Blick der Bühne zu, wo gerade der nervöse Sänger durch faules Obst vertrieben worden war und nun eine kleine Band auf die Bühne kam.
Viel selbstsicherer als ihr Vorgänger packten die Künstler ihre Instrumente aus und spielten ihre Version eines in Pirate's Bay sehr beliebten Liedes welches die legendäre Bestie zum Thema hatte.
Die beiden ungleichen Gestalten betraten schließlich die Kneipe, in der sie mehr als auffällig schienen, da sie von Äusseren her nicht zum Großteil derer passten, die sich hier (vielleicht tagtäglich?) aufhielten. Die Meisten der Kunden zeichneten sich durch mehr Muskeln als Verstand aus, jedenfalls war dies der erste Eindruck des Blonden. Auch seiner Partnerin erging es nicht anders, anstatt mit einem Redeschwall daherzukommen drückte sie nun ihren Körper enger an Schulter und Hals ihres Partners, der ihr daraufhin beruhigend über den Rücken streichelte.
Sofort traten sie vom Eingang der Bar weg, um nicht unnötig im Weg zu stehen, nur zu schnell wären sie von anderen Personen unsanft angerempelt oder vielleicht sogar in mehr als das verwickelt worden, hier waren Schlägereien an der Tagesordnung, so viel war sicher. Die Architektur interessierte die Neuankömmlinge herzlich wenig, ihre beiden Augenpaare suchten sofort in der lauten, großen Menge nach dem, was auf dem Zettel vermerkt gewesen war, einem Typen mit "tollen Hut". Noch schien es nicht so, als würden sie ihn finden, zu groß und unübersichtlich war das Innere des Beast of Pirate's Bay, zu vollgestopft mit Personen, zu vollgeraucht. Dicke Nebelschwaden sammelten sich dicht unter der Decke und formten einen zweiten, jedoch wolkenverhangenen Himmel direkt über den Köpfen der Anwesenden. Die Angewidertheit war nur allzu gut aus dem Gesicht der kleinen Drachin zu lesen und überwiegte nun, nachdem sie sich mit der näheren Umgebung vertraut gemacht hatte, die anfängliche Furcht.
"Grrmrml.... na guuut, ich mach ja schon", murmelte sie schließlich, als sie ihren Klammergriff löste und sowohl die an Schwimmflossen erinnernden Ohren etwas auseinanderspreizte als auch die winzigen Flügelchen am Rücken. Ohne große Umschweife stieß sie sich ab und flatterte, anfangs etwas unbeholfen, in einiger Höhe über die Anwesenden, immer auf der Suche nach einem, ja, "tollen Hut". Dabei hielt sie sich jedoch so gut es ging von der Rauchwolke fern. Ihren Partner lies sie am Boden zurück, der mit verschränkten Armen auf ihre Rückkehr wartete.
Ein junger Mann kam durch die Tür der Kneipe.
Er kann höchstens 15 bis 16 Jahre alt sein. Er sah ziemlich zerzaust und böse aus.
Der Junge fragte den Wirt nach einem Kapitän, der einen Job anzubieten hatte. Der Wirt zeigt auf einen Mann, "Der da müsste es sein! Was willst du zu trinken? Rum?
Der Junge antwortete: "Danke. Ich hätte dann gerne einen Rum, wenn das geht. Ich geh mal zu dem Herrn."
Der Junge ging daraufhin in die Nähe des Mannes mit dem Hut von dem er dachte, dass er einen Job anzubieten hätte.
Man hörte ihn sagen: "Hast du einen Job zu vergeben?"
Keine Antwort. Der Mann sah den Jungen böse an ... schweigen ... alles starrt auf den Jungen, der den Mut hatte so einen Mann anzusprechen.
Der Mann mit dem Hut fing daraufhin an zu mit dem Jungen zu reden.
Der junge Mann schaute daraufhin betrübt, er wusste nicht was er daraufhin erwidern sollte ...
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