Raupyboard

Normale Version: Schauspielerin als Berufswahl?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Moin,
da hier offensichtlich auch ab und zu über eventuelle Berufslaufbahnen diskutiert wird, poste ich meine Frage jetzt mal in die Ü16-Area, auch wenn ich selbst dieses Alter erst in knapp zwei Jahren erreichen werde Smile
Heutzutage wollen ja, wie Vielen sicherlich bekannt ist, die meisten Mädchen zwischen 11 und 15 "Schauspielerin" werden, wobei fast allen da wohl eher die Hollywood-"Ich laufe über die roten Teppiche"-Superstar-Variante vorschwebt. Das dieses Ziel ziemlich schwer zu erreichen ist, dürfte relativ klar sein^^

Mein Traum ist hingegen, einmal Theaterschauspielerin zu werden. Mich haben schon immer die Werke von genialen Autoren wie Shakespeare oder Dürrenmatt begeistert; so viel Sprachspiel, durchdachter Sprachgebrauch und in Sprache versteckte Zusammenhänge auf einem Haufen, wie man es heutzutage nur noch selten findet Smile Ich habe auch schon in allen möglichen Stücken mitgespielt, das waren aber bis jetzt eigentlich nur Schul- bzw. Chor-/Jugendgruppenaufführungen, und dass zwischen solchen Inszenierungen und denen des professionellen Theaters Welten liegen, ist mir natürlich bewusst.

Um also Schauspielerin werden zu können, müsste ich eigentlich eine Schauspielschule besuchen. Da tun sich aber bereits die ersten Probleme auf: der Besuch einer solchen Einrichtung ist ja quasi eine Art mit einem Studium vergleichbare Vollzeitbeschäftigung, die aus Zeit- bzw. Kostengründen andere Ausbildungen höchstwahrscheinlich unmöglich macht. Zitat meines Vaters: "Da machst du mir erstmal ne richtige Ausbildung und lernst was, mit dem du Geld verdienst!" Natürlich ist die Berufswahl "Schauspieler/In" relativ riskant, aber ich kann nicht wirklich studieren UND die Schauspielschule besuchen (wenn beides je ungefähr drei Jahre in Anspruch nimmt und letztere oft sogar noch mehr Geld kostet als ein "einfaches" Studium). Also was tun?

Außerdem habe ich, obwohl ich mich natürlich schon darüber informiert habe, nur relativ vage Vorstellungen über das, was mich im Falle der Entscheidung FÜR die Schauspielschule (und wenn ich aufgenommen werde, natürlich) eigentlich erwartet. Obwohl die meisten Schauspielschulen ihre Lehrpläne ins Netz stellen, werden die Oberbegriffe wie z.B. Stimm- und Sprechbildung oder Physiodrama meist nur kurz oberflächlich erläutert. Hat irgendjemand von euch vielleicht schon einmal eine derartige Ausbildung gemacht und weiß, was genau gelehrt wird und wie?

Glaubt ihr, dass Schauspielerin zu werden ein realisierbares Ziel ist? Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, wenn euch zu ein paar meiner Aspekte etwas einfallen sollte Smile
Danke schon mal im Voraus!
Hmmm, da ich nie den Berufswunsch Schauspielerin hatte (obwohl ich auch mal zwischen 11 und 15 war - ich muss irgendwas falsch gemacht haben Oo"), hab ich mich noch nie näher mit diesen Ausbildungen beschäftigt. Ich weiß nur, dass wir hier in Hamburg auch so eine Schauspiel- oder Musical-Schule haben (kA was genau) und dass die Ausbildung ziemlich teuer und ziemlich hart, aber auch ziemlich gut sein soll.

Vielleicht kannst du - als praktische Lösung - deinem Vater den folgenden Deal vorschlagen: Du machst erst drei Jahre eine Ausbildung (irgendwas Bodenständiges, womit du ansonsten auch leben könntest) und sparst das Geld, was du dabei bekommst. Danach bewirbst du dich dann an einer Schauspielschule. Wenn du genommen wirst, hast du bereits wenigstens etwas Geld dafür zur Verfügung, und wenn's nicht klappt, hast du eine komplette Ausbildung und kannst damit was tun.
Dass das Geld, was du für die Ausbildung bekommst, evtl. dafür nicht reicht, sollte auch klar sein. Da wäre dann natürlich die Frage, ob deine Eltern den Rest finanzieren können oder ob du so einen Ausbildungskredit brauchst (letzterer setzt allerdings voraus, dass die Banken deine Eltern für halbwegs kreditwürdig halten - ich weiß ja nicht wie's bei euch aussieht, ich sag das vorsichtshalber). Ich denke, deine Eltern werden anerkennen, dass du bereit bist, finanziell einen Anteil dazuzuleisten.
Darüber hinaus hat das den Vorteil, dass du, falls du später mal eine Beschäftigungslücke in deiner Schauspieltätigkeit hast, nebenbei in diesem anderen Beruf arbeiten kannst (sofern dich dann jemand haben will, weil du dann ja keine Berufserfahrung in deinem Ausbildungsberuf hast oo").

Normalerweise würd ich sagen, schau mal, ob du irgendwen finden kannst, der so ne Ausbildung hinter sich hat. Dann kannst du da nähere Fragen stellen und siehst, ob es das ist, was du willst. Dass es evtl. etwas schwer ist, so einen Schauspielschüler aufzutreiben, ist mir aber auch klar oo". Gibt's denn bei dir in der Nähe so eine Schule, die du dir ausgeguckt hast? Haben die mal nen Tag der offenen Tür, wo man Fragen stellen kann, oder eine Frage-Hotline oder sowas?

Ich seh jedenfalls außerdem noch das Problem, dass du, auch wenn du dich entscheidest das zu machen, ziemlich gut sein musst, um da genommen zu werden. Diese Schule hier in Hamburg hat meines Wissens ziemlich harte Aufnahmetests. Und du musst dir auch dessen bewusst sein, dass du - sofern du nicht gerade so eine Schule direkt vor der Nase hast - von zu Hause weggehen musst und deine Freunde und Familie nicht so wirklich oft sehen wirst.

Letztendlich musst du selbst wissen, ob du das wirklich möchtest oder nicht. Wenn's nur so "halb" ist, würd ich sagen, lass es. Wenn's wirklich dein Lebenstraum ist, dann häng dich rein und setz alle Räder in Bewegung, die du zu fassen kriegen kannst! ^__^
Ich denke schon, dass es realisierbar ist.

Ich habe selbst schon darüber nachgedacht Schauspiel zu studieren, falls ich mein Game Art & Animation Studium nicht finanzieren könnte (Privatstudium). Habe allerdings letzes Jahr bei nem Theaterstück mitgespielt, seitdem merk ich, dass Schauspiel doch nicht so mein Fall ist. Das einzig tolle war die Gruppe. >_<;

Ansonsten finde ich die Fächer noch recht schwierig. Aber da dich Literatur ja wie ich hoffentlich richtig rauslese interessiert, sollte das für dich kein Hinderniss sein. Also leb deinen Traum! XD

Falls du keine finanzielle Hilfe von deinen Eltern bekommst kannst du immernoch auf Bafög zurückgreifen.
(08.12.2009, 16:08)KeiKei schrieb: [ -> ]Falls du keine finanzielle Hilfe von deinen Eltern bekommst kannst du immernoch auf Bafög zurückgreifen.

BAFöG ist fein, bringt aber nicht viel bei hohen Studiengebühren. Gerade private Hochschulen liegen mit ihren Gebühren gern mal weit (!) über dem BAFöG. Falls es finanziell nicht reicht, müsstest du also zusehen, über BAFöG deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, während du einen Kredit für die Studiengebühren aufnimmst (was du natürlich nur tun solltest, wenn du dir 100% sicher bist, dass du das ganze Geld später wieder reinbekommen kannst, um den Kredit abzuzahlen Oo).
Also erstmal:

Vielen Dank für eure Antworten! Ich hatte jetzt ein paar Tage leider ziemlich viel um die Ohren und kam noch nicht dazu, hier wieder zu posten, aber es hat mich sehr gefreut, dass ihr beide euch darüber ein paar Gedanken gemacht habt. Das ist mal was anderes als die "Ja weis au nich aba ich glaub das iss schon möklich, wennn du gut bist viel Glück aufjeden Fal wünscht dier dein Userxxx"-Antworten. Etwas überspitzt ausgedrückt natürlich... lach

In Mainz, wo ich auch zurzeit die Schule besuche, gibt es zum Glück eine Schauspielschule. Ich müsste also nicht gleich eine Weltreise unternehmen und könnte anfangs sogar noch zu Hause wohnen, bis ich was anderes gefunden habe, wenn sie mich dort aufnehmen würden. Ich habe mich da auch mal schlaugemacht: anscheinend hat das Theater in Mainz eine Art Jugendgruppe, der man für einen geringen Mitgleidsbeitrag beitreten kann. Dort werden, wenn ich das richtig verstanden habe, auch regelmäßig Aufführungen geplant und dann mehrmals gezeigt. So könnte ich also schonmal ein wenig "Mainzer Theaterluft" schnuppern und mich davon überzeugen, dass es auch wirklich die richtige Wahl ist (wobei ich davon doch fest ausgehe^^).

Inzwischen habe ich auch mit meinen Eltern noch einmal über das Thema gesprochen, die mich jetzt etwas mehr unterstützen werden. Sie haben sich sogar dazu bereit erklärt, mir eine Ausbildung an der Schauspielschule zu finanzieren, ohne dass ich vorher eine andere Ausbildung gemacht haben muss (!!!). Das ist wirklich ein großer Fortschritt für mich Smile, denn obwohl sie wahrscheinlich das Geld gehabt hätten, beides zu finanzieren, haben sie für mich ziemlich überraschend erklärt, dass sie mich darin unterstützen würden und sich sicher sind, dass der Schauspielerberuf für mich das Richtige sind. Wow... ich bin immer noch ganz überrascht! Natürlich bleibt die Frage, wie es nach der Ausbildung für mich weitergeht (Wohnung, Arbeitsplatz etc.), trotzdem noch im Raum stehen. Aber die Schauspielschule Mainz scheint ganz gute Connections zum Mainzer Theater zu haben, sodass ich vielleicht erst einmal dort unterkommen kann, um mich von dort aus weiter zu orientieren. Aber bis dahin sind es ja auch noch mindestens sechs Jahre hin... jetzt schaue ich zunächst einmal, dass ich mein erstes Ziel, die Aufnahme an dieser Schule, erreiche. Was auch noch drei Jahre in der Zukunft liegt - aber Vorrausplanung ist alles pinkshy

Wie GP schon vorgeschlagen hat, werde ich mich mal etwas genauer informieren und hoffentlich auch dieser Jugendgruppe beitreten können (hoffentlich deshaln, weil meine Ganztagsschule jetzt in der zehnten Klasse meinen Stundenplan echt langsam etwas zukleistert!!). Dann kann ich mir vielleicht mal ein etwas genaueres Bild davon machen, was mich eigentlich erwartet.

Aber vielen Dank für eure Ratschläge! Sie haben mir wirklich geholfen und ich hoffe, dass ich, wie KeiKei mir gewünscht hat, meinen Traum leben kann... ok - ich packs dann mal an Smile!